Kreis Germersheim Solarstrom erzeugen, statt Mais anbauen

In der Sitzung des Verbandsgemeinderates am Donnerstag wurde der Flächennutzungsplan angepasst. Nötig war dies durch den Wegfall der Umgehungsstraße beim Baugebiet „Höhenweg“ in Kandel und der Umwidmung einer landwirtschaftlichen Fläche für eine Photovoltaikanlage.

Da die Umgehungsstraße für das Baugebiet „Höhenweg“ nicht realisiert werden kann, wird diese Fläche in das Baugebiet mit aufgenommen. Der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke dort, sei für die nächsten Jahrzehnte durch die Bahn nicht geplant, so Verbandsbürgermeister Volker Poß (SPD) auf Anfrage von Räten. Allerdings stünden weder der Bebauungsplan noch der Flächennutzungsplan dem entgegen. Der Platz sei vorhanden, nur die Brücke müsste dann umgebaut werden. Die Planung wurde angenommen und kann ausgelegt werden. Allerdings nehme man 8,9 Hektar Gewerbefläche zurück, merkte Josef Vollmer (CDU) an. Aber auch hier sollen Alternativen gefunden werden, entgegnete Poß. Zudem will die Ortsgemeinde Winden eine Freifläche für eine Photovoltaikanlage bereitstellen. Es geht um 1,6 Hektar. Markus Schowalter (FDP, Landwirt) merkte an, hier werde wieder gute landwirtschaftliche Fläche vernichtet, aber Lebensmittel kämen ja von irgendwoher. Dem entgegnete der Windener Bürgermeister Peter Beutel (SPD), dass ja wohl niemand mehr außer Trump den Klimawandel bestreite. „Wir müssen die Energiewende endlich einleiten und etwas machen“, so Beutel. Zudem würden in der EU Millionen Tonnen von Lebensmitteln wegen Überproduktion vernichtet. Die Flächen für die Photovoltaikanlage würden nicht versiegelt. Bisher sei Mais angepflanzt worden. Der Boden könne sich dort mal 20 bis 30 Jahre richtig erholen und die Anlage, die über 200 Haushalte mit Strom versorgen könne, könnte jederzeit wieder zurückgebaut werden. Der Einleitungsbeschluss für die Umwidmung wurde bei drei Enthaltungen angenommen. Zudem wurden drei Betriebszweige der Werke geprüft. „Es gab keine Beanstandungen“, so Poß. Die Beiträge liegen laut Poß im Rahmen und leicht unter dem Durchschnitt im Land. Zudem werde man keine Gebührenerhöhung brauchen. Wasserversorgung (92.000 Euro) und Abwasser (72.000 Euro) lagen im Plus. Das Waldschwimmbad schrieb 2017 einen Verlust von rund 300.000 Euro, rund 28.000 Euro mehr als 2016. Dies habe auch am schlechten Sommer gelegen. Zudem sei schon mit der Sanierung des Kiosks begonnen worden. „Mit dem Ergebnis des Schwimmbades kann man leben“, so Poß. Außerdem stimmte Kandel der Einrichtung einer zentralen Vergabestelle zu, die alle Vergaben ab einer bestimmten Größenordnung bearbeiten soll. Da die Vergaben auch auf europäischer Ebene immer schwieriger und komplexer werden, sei diese Stelle nötig, so Poß. Die Vergabestelle wird zusammen mit Hagenbach und Wörth im Rahmen des Projektes „Starke Kommune - Starkes Land“ eingerichtet und wird ihren Sitz im Bürgerhaus Maximiliansau haben. Bereits 1. Februar soll die Stelle mit der Arbeit beginnen. Ziel sei es, dort ab Ende nächsten Jahres alle Vergaben ab einer bestimmten Größenordnung zu bearbeiten, so Poß.

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