Bellheim SPD sieht möglichen Kauf von Ex-Awo-Haus skeptisch

Statt das im Bau befindliche Ex-Awo-Haus zu kaufen, soll Gemeinde bezahlbaren Wohnraum schaffen, so die SPD.
Statt das im Bau befindliche Ex-Awo-Haus zu kaufen, soll Gemeinde bezahlbaren Wohnraum schaffen, so die SPD.

Laut SPD befasst sich der Gemeinderat am Donnerstag, 10. Oktober, im nicht öffentlichen Sitzungsteil mit dem im Bau befindlichen Gebäude für eine Tagespflege und Seniorenwohnungen im Gahnerb. SPD-Vorstellungen – auch zum Schneider-Hallen-Neubau.

Der Bellheimer Gemeinderat soll in den nächsten fünf Jahren „Vorrang auf die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum und die Weiterentwicklung unserer Schulen“ legen. Dem Kauf der Immobilie „Im Gahnerb 1“ (ehemaliges AWO-Gebäude) steht sie ablehnend gegenüber, da der bisherige Wunschpreis des Investors „völlig überzogen“ sei.

Schon mehrmals habe der Investor der Gemeinde Gebäude und Grundstück zum Kauf angeboten, so SPD-Vorsitzender Rainer Strunk. In dem Gebäude werde im Erdgeschoss eine Senioren-Tagespflege erbaut und in den drei Stockwerken darüber 27 Senioren-Wohnungen, davon 12 barrierefreie. Die AWO, die alles als Generalmieter betreiben sollte, sei dem Investor aus dem Rat unbekannten Gründen abgesprungen. Nach den neuen Plänen soll die Ortsgemeinde laut Strunk nun alles kaufen und als Vermieter auftreten. Diesen Plänen stehe die SPD „sehr skeptisch gegenüber“. Denn bei einer Kaltmiete von 13 Euro pro Quadratmeter könnten sich die Wohnungen „nur gut betuchte Mieter leisten“, so SPD-Fraktionsvorsitzende Sigrid Weiler. Das sei den Menschen zwar zu gönnen, „aber dies ist nicht Aufgabe der Kommune“.

Für bezahlbaren Wohnraum

Laut Strunk und Weiler sind sie sich mit den SPD-Mitgliedern einig, dass die Sanierung der fast 100 Wohnungen der Gemeinde und die Schaffung bezahlbaren neuen Wohnraums absolute Priorität haben muss. Dazu sollen Förderprogramme des Bundes genutzt werden. „Das alles wird eine Menge Geld kosten, und wir können deswegen den Haushalt der Gemeinde nicht jährlich mit über 500.000 Euro Kreditkosten belasten“, so Strunk.

Ideen für Grundschule

Zudem wurden die Genossen laut Strunk bei einem Treffen mit Vereinsvertretern in der vergangenen Woche darin bestärkt, dass die Weiterentwicklung der Bellheimer Schulen ebenfalls Vorrang haben muss. Auf dem Gelände der ehemaligen Schneider-Halle soll nach Ansicht der SPD eine Mehrzweckhalle errichtet werden, die für die Bedürfnisse der Grundschule (zum Beispiel teilbare Zweifachhalle für Sport, Aula) und auch die Bedürfnisse der Vereine (etwa Sport und Veranstaltungen) geeignet ist. Die Vereine wünschten sich zudem unter anderem eine Bühne, Cateringküche und einen Nebenraum für Büffets. Die Schulmensa sollte in der bisherigen Bibliothek untergebracht werden, die ins erste Obergeschoss umziehen sollte. Nach dem Bau der Halle sollte die alte sanierungsbedürftige Sporthalle abgerissen und an deren Stelle sollten neue Schulräume für die ebenfalls sanierungsbedürftigen Pavillons gebaut werden, um teure Containerlösungen zu vermeiden. Das Gelände der bisherigen Pavillons könnte laut SPD dann zusätzlicher Schulhof werden.

Info

Gemeinderatssitzung, Donnerstag, 10. Oktober, 18.30 Uhr, Rathaus.

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