Kreis Germersheim Trasse für Schwerverkehr gesucht

Zurzeit wird Bewehrungsstahl in unterschiedlicher Dicke verbaut. Der letzte Teil ist der Innenring, auf den der Turm aufgesetzt
Zurzeit wird Bewehrungsstahl in unterschiedlicher Dicke verbaut. Der letzte Teil ist der Innenring, auf den der Turm aufgesetzt wird.

Freckenfeld: Im Windpark Freckenfeld werden die Fundamente für die Windräder vorbereitet. Weil ein Landwirt gegen den Bau der Windräder klagt und die Überfahrt über seine Grundstücke verweigert, fehlt noch eine Zufahrt für schwere Lastwagen.

Erst Hergersweiler, dann Minfeld, jetzt Barbelroth: Noch immer ist nicht geklärt, über welche Wege die Schwertransporte zum Freckenfelder Windpark gelangen sollen (wir berichteten mehrfach). Dort laufen schon die Vorbereitungsarbeiten für die Fundamente. Ab Anfang 2018 sollen sich sechs Windräder drehen. Schon seit einigen Wochen wird die Baustelle eingerichtet: Erst wurden die Fundamentgruben ausgehoben, dann die Kranstellflächen vorbereitet. Inzwischen haben die Fundamentarbeiten begonnen. Derzeit wird die Bewehrung aus Stahl errichtet. Danach wird der Beton gegossen, der im Anschluss rund vier Wochen aushärten muss. Das Material für diese Arbeiten rollt per Lastwagen an. Pro Anlage kommen 100 Lkw beladen mit Schotter für die Kranstellfläche, gefolgt von 100 bis 120 Lkw für Beton und Stahl. Zum Abschluss fahren pro Windrad noch 58 Lastwagen für Turm, Flügel und Gondel. Die Laster fahren momentan über die Feldwege nach Freckenfeld, über die Landauer Höhl bis zum Windpark, sagte Jens Forstner, geschäftsführender Beamter der Verbandsgemeinde Kandel. Allerdings liegt auf dem Weg eine Unterführung, dort passen nicht alle Geräte durch. Deshalb wird schon jetzt auch ein Weg über Barbelroth genutzt. Diese Strecke wird im Herbst vermutlich der Schwerverkehr nehmen müssen. Denn für diese Lieferungen ist die Trasse weiter unklar: Erst sollten die Laster über die Gemarkung von Hergersweiler rollen, doch der Gemeinderat war erst dagegen, danach wieder gesprächsbereit. Auch in Minfeld hatte man sich Bedenkzeit ausbedungen. Inzwischen wird zwar schon der Vertrag mit der Gemeinde Minfeld vorbereitet, auch die Gespräche zwischen Windradbetreiber EnBW und der Bahn über den nötigen Umbau einer Bahnbrücke laufen. Allerdings kommen die Laster nicht ganz bis zur Baustelle: Sie müssten eine Fläche kreuzen, deren Besitzer ein Landwirt ist, der sich schon lange per Klage gegen die Windräder wehrt und entsprechend die Überfahrt verweigert. Die Alternativroute für die Schwertransporter würde wohl über Barbelroth führen, so Forstner. Der Zeitplan hat sich wegen der langwierigen Verhandlungen über die Zufahrtswege um etwa zwei Monate nach hinten verschoben. Im Spätjahr sollen die ersten Windräder stehen, im 1. Quartal 2018 der Windpark in Betrieb gehen. Die sechs Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 19,8 Megawatt sollen Strom für 15.000 Haushalte liefern. Die Anlagen haben eine Nabenhöhe von 134 Metern und einen Rotordurchmesser von 131 Metern. Der Windpark wurde von Energiekonzern EnBW zusammen mit dem Planungsbüro Gaia in Lampertheim entwickelt.

x