Kandel/Minfeld Trinkwasser muss abgekocht werden

Das Leitungswasser in Minfeld und in der Kandeler Saarstraße sollte derzeit besser abgekocht werden, raten die Behörden.
Das Leitungswasser in Minfeld und in der Kandeler Saarstraße sollte derzeit besser abgekocht werden, raten die Behörden.

Flugblätter für die betroffenen Haushalte, ein Abkochgebot und eine Telefonnummer für Notfälle. Die Behörden haben am Mittwoch zügig auf die Meldung von E-coli-Bakterien im Trinkwasser reagiert.

Am Dienstag gab es im Wasserreservoir Minfeld erste Hinweise auf E-coli-Bakterien. Eine weitere Trinkwasseruntersuchung bestätigte am Mittwoch diesen Verdacht. Die Verunreinigungen betreffen die Gemeinde Minfeld, sowie Teile der Saarstraße in Kandel (die Hausnummern 124-188 sowie 157-223). Diese Haushalte werden per Einwurfzettel informiert, teilte die Verwaltung mit.

Nachbarn und Bekannte informieren

Die Verbandsgemeinde Kandel wird zudem eine Meldung in das System KatWarn einstellen. „Außerdem wird darum gebeten, Nachbarn oder Bekannte, die in Minfeld oder der Kandeler Saarstraße wohnen, zu informieren, sofern bekannt ist, dass diese über keine entsprechenden Informationskanäle verfügen“, heißt es einer Mitteilung des Kreises. Gerade in heißen Sommermonaten oder bei starken Niederschlägen steigt das Risiko von Verunreinigungen, so die Stellvertretende Amtsärztin im Germersheimer Gesundheitsamt, Dr. Anette Georgens.

Das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung hat ein Abkochgebot für die gesamte Gemeinde in Minfeld und die betroffenen Teile der Saarstraße in Kandel erlassen. Dieses gilt laut der amtlichen Hinweise „insbesondere für die Zubereitung von Getränken, Eis oder Eiswürfel, für das Waschen von Obst, Gemüse, Salat oder zum Verzehr gedachte Lebensmittel sowie bei der Zubereitung von Speisen und Lebensmitteln“. Weiterhin soll auch für das Zähneputzen, den Geschirrabwasch oder für medizinische Zwecke, wie zum Beispiel Wundreinigungen oder Nasenspülungen ausschließlich abgekochtes Wasser verwendet werden. Auch bei kleinen und empfindlichen Tiere empfehle es sich laut Kreisverwaltung, das Abkochgebot zu beachten.

Wasser für Tiere nicht abkochen

Die Körperpflege (Waschen, Duschen, Baden) kann auch mit nicht abgekochtem Wasser erfolgen, sofern darauf geachtet wird, dass das Wasser nicht getrunken wird, beziehungsweise nicht auf offene Wunden gelangt. Für Haustiere und Vieh wird laut den Behören kein abgekochtes Wasser benötigt, ebenso wenig wie für die Toilettenspülung und die Waschmaschine.

Escherichia coli ist ein natürlich vorkommender Keim im Darm von Vögeln und warmblütigen Säugetieren. Ebenso ist er Bestandteil der Darmflora des Menschen. Diese mikrobiologische Verunreinigung im Trinkwasser kann unter Umständen die Gesundheit beeinträchtigen.

Kreisbürger mit gesundheitlichen Beschwerden werden gebeten, sich an ihren Hausarzt zu wenden. Die Behörden weisen darauf hin, dass der Arzt den Verdacht, dass die Beschwerden mit dem verunreinigten Wasser zusammenhängen könnten, umgehend dem Gesundheitsamt melden muss.

Trinkwasser wird gechlort

Zur Behebung des Problems hat das Gesundheitsamt inzwischen die Chlorung des Trinkwassers veranlasst. Die Kreisverwaltung kündigte an, in Rücksprache mit den Verbandsgemeindewerken „unverzüglich darüber informieren, sobald das Abkochgebot aufgehoben werden kann“.

Kontakt

Die Verbandsgemeindewerke Kandel haben die Notfalltelefonnummer 0172 2018337 freigeschalten.

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