KANDEL Umbau macht Feuerwehr effizienter

Große helle Räume. Bürgermeister Volker Poß (Bildmitte am Fenster) bei der Inbetriebnahme der Feuerwehr- Einsatzzentrale.
Große helle Räume. Bürgermeister Volker Poß (Bildmitte am Fenster) bei der Inbetriebnahme der Feuerwehr- Einsatzzentrale.

Wenn’s brennt, muss es schnell gehen. Doch die Feuerwehr-Einsatzzentrale (FEZ) in Kandel ist nach 30 Jahren den aktuellen Anforderungen nicht mehr gerecht geworden. Umbauen war angesagt. Am Freitag erfolgte nun die Inbetriebnahme der erneuerten Räume.

Notrufe über die 112 laufen in der nächstgelegenen integrierten Leitstelle auf. Der Disponent erfasst die Daten und alarmiert parallel dazu die Feuerwehr. Wird eine Feuerwehr in der Verbandsgemeinde Kandel alarmiert, wird dort automatisch die FEZ besetzt, informiert die Feuerwehr. Die geschulten Feuerwehrleute haben von dort Zugriff auf die erfassten Einsatzdaten und lotsen über Funk die Einsatzkräfte zum Ziel. Als rückwärtige Führungsunterstützungseinrichtung sind sie für den Einsatzleiter jederzeit erreichbar und disponieren den Einsatz. Zu den vielseitigen Aufgaben gehören unter anderem die Dokumentation des Einsatzes, Informationsbeschaffung für den Einsatzleiter und gegebenenfalls die Nachalarmierung weiterer Einsatzkräfte.

Das nach 30 Jahren in die Jahre gekommene FEZ wurde laut Feuerwehr zuletzt dem Aufgabenspektrum nicht mehr gerecht. Um effizient arbeiten zu können, bedarf es eines Haupt- und eines Nebenarbeitsplatzes – wegen der Enge bis dato nicht möglich. Ein Glasvorbau mit verglaster Dachschräge sorgte für zusätzliche Hitzebelastung im Sommer. Zudem mangelte es an Platz für die Technik, zum Beispiel die Digitalfunkgeräte und den Alarmgeber.

Moderne ergonomische Arbeitsplätze

Nach dem Umbau sind die ergonomischen Arbeitsplätze nun so gestaltet, dass alle Geräte in greifbarer Nähe sind. An einer Monitorwand lassen sich Informationen ablesen. Ein zusätzlicher Bereich ermöglicht die Lagedarstellung an einer Magnetwand sowie Lagebesprechungen und die Koordination bei Großschadenslagen, wie Unwetter oder Personensuchen. Wegen der beengten Platzverhältnisse fand das zuvor auf dem Flur statt.

Im ersten Bauabschnitt erfolgten von Mai bis Juli 2020 in Eigenleistung zunächst der Umzug der FEZ in die alte Atemschutzwerkstatt, ein Rückbau der angrenzenden Toilettenanlage sowie der Umbau zum neuen Server-/Technikraum mit Umzug der EDV-, Funk- und Gebäudetechnik.

Räume vergrößert

Im zweiten Bauabschnitt, Juli 2020 bis März 2021, wurde die Zwischenwand zwischen FEZ und altem Serverraum entfernt, um Platz fürs Mobiliar zu schaffen. Der Glaserker wurde durch einen Vorbau in Massivbauweise ersetzt. Decken, Wände und Fußboden wurden ebenso erneuert wie Heizung und Elektroinstallation inklusive Datentechnik. Danach hielten Möbel, Beleuchtung und Technik Einzug. Die unterbrechungsfreie Stromversorgung der FEZ ist unter anderem über ein Notstromaggregat abgesichert.

Die offizielle Inbetriebnahme der neuen FEZ erfolgte am vergangenen Freitag. Der Architekt Rüdiger Günther aus Kandel begleitete die Bauarbeiten. Die Koordination und Planung der technischen Ausstattung/Einrichtung erfolgte durch die Verbandsgemeindeverwaltung Kandel mit tatkräftiger Unterstützung durch die Feuerwehr Kandel, insbesondere Thomas Petillon. Durch die Eigenleistung der Feuerwehr, insbesondere die von Petillon bei der Netzwerktechnik, der technischen Ausstattung der Funktische inklusive Software konnte laut Feuerwehr „ein nicht unerheblicher Betrag eingespart werden“. Die voraussichtlichen Gesamtkosten betragen etwa 335.000 Euro brutto, folglich 50.000 Euro günstiger als der Kostenanschlag.

Modern ausgestattete Arbeitsplätze in der umgebauten Einsatzzentrale.
Modern ausgestattete Arbeitsplätze in der umgebauten Einsatzzentrale.
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