Kreis Germersheim Umleitung über Feldwege zu gefährlich

Laut Dieter Adam wäre so eine Umleitung nicht möglich.
Laut Dieter Adam wäre so eine Umleitung nicht möglich.

«Bellheim.» In einer Pressemitteilung teilt Bellheims Verbandsbürgermeister Dieter Adam mit, dass er und Ortsbürgermeister Paul Gärtner zu einem weiteren Gespräch über die Sperrung der Hauptstraße eingeladen haben. Teilnehmer des Gesprächs waren Vertreter der Polizei, der bauausführenden Firma, der Leiter des Landesbetriebes Mobilität (LBM) und die Ortsbürgermeister von Bellheim, Knittelsheim und Ottersheim. Es wurden insbesondere die Fragen und Forderungen aus der letzten Sitzung des Bellheimer Gemeinderates besprochen, heißt es in der Pressemitteilung. „Im Ergebnis wurde nochmals nach sorgfältiger Abwägung klargestellt, dass eine Umleitung des Pkw-Verkehrs über Feldwege aus straßenverkehrs- und haftungsrechtlichen Gründen nicht möglich ist. Die Landwirtschaftskammer hat sich darüber hinaus vehement gegen die Nutzung der Wirtschaftswege ausgesprochen. Ihre Gründe: Gefahren durch Erntefahrzeuge, verschmutzte Fahrbahnen, querende Beregnungsrohren und schlechte Sichtverhältnisse wegen Maisfeldern. Im weiteren ergaben die Gespräche laut Adam: •Ein halbseitiger Ausbau der Hauptstraße mit einer Ampelregelung sei wegen der fehlenden Breite bautechnisch sowie aus Gründen der Arbeitssicherheit nicht zu verantworten und würde zudem die Bauzeit verdoppeln. •Der mehrfach vorgeschlagene Baustopp würde erhebliche Schadensersatzansprüche nach sich ziehen und war auch deshalb nicht mehr Gegenstand der Diskussion. •Zu dem Zeitpunkt der Auftragsvergabe für die Kanalsanierung der Hauptstraße war der Verbandsgemeinde nicht bekannt, dass das Land für den ,Kreiselbau Bellheim-Knittelsheim’ und das Brückenbauwerk zeitnah erhebliche Mittel bereitstellen wird und mit dem Bau früher beginnen würde als geplant. Auch standen Verzögerungen durch das Flurbereinigungsverfahren immer wieder im Raum. Wären all diese Punkte und die zeitlichen Abläufe der Verbandsgemeinde bekannt gewesen, hätten sich sicher andere Entscheidungen ergeben. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass alle Schritte im Vorfeld mit dem LBM abgestimmt worden sind. Die Emotionen aus der Bevölkerung sind nachvollziehbar. •Eine temporäre Überprüfung der Wegweisung in Offenbach Richtung Bellheim wurde vom LBM zugesagt. •Zur Klarstellung des Anliegerverkehrs für die Anwohner der ,Oberen Hauptstraße“, „Obermühlstraße’, ,Oberhohlstraße’ und ,Oberwiesenstraße’ wird die Beschilderung angepasst. •Der Ausbau des Schwabsweges als Umleitungsstrecke scheitert in den nächsten Monaten nicht zuletzt an dem Baustellen-Schwerlast-Verkehr (700 Lkw) im Bereich des zu errichtenden Brückenbauwerkes (südlich der Oberhohlstraße) für die Südumgehung durch das Land. •Eine Umleitungsstrecke am Schwimmpark vorbei ist auch mit einer Einbahnregelung nicht zu verantworten, aufgrund der Gefahrenpotentiale im Eingangs- und Zufahrtsbereich des Bades. •Die Baufirma sichert zu, die Bauarbeiten so schnell wie möglich durchzuführen, um die Hauptstraße wieder freigeben zu können; dies wäre laut Bauzeitenplan im November 2019 der Fall. •Martin Schafft, Leiter des LBM Speyer, hat in Bezug auf die letzte Presseerklärung nochmals bestätigt, dass der LBM seine Planungen für den Ausbau der L 509 anpassen wird. 2020 sollen vom Land die Abschnitte der Hauptstraße zwischen Fortmühlstraße und Große Kirchstraße ausgebaut werden. Mit dem westlichen Abschnitt zwischen Großer Kirchstraße und Ortseingang am Penny-Markt wird erst begonnen, wenn das erste Teilstück der Ortsumgehung zwischen L 509 und der L 540 dem Verkehr als Umleitung zur Verfügung steht; dafür wird der Bau dieses Teilstückes vorgezogen. Die Fertigstellung ist dann bereits Ende 2020 geplant. 2021 kann dann der restliche Ausbau der Ortsdurchfahrt im westlichen Abschnitt erfolgen; hierzu wird der LBM nochmals eine schriftliche Stellungnahme abgeben.“ Das Fazit von Adam: Es bleibe festzuhalten, dass die gut gemeinten Vorschläge nach Prüfung der Sach- und Rechtslage leider nicht umsetzbar sind.

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