LEserärger Vorwurf: Anwohner blockiert öffentlichen Parkplatz

Dienstag, gegen 17 Uhr: Rund um den Bus sind noch viele Parkplätze frei. Der Anhänger im Hintergrund gehört nicht Hella.
Dienstag, gegen 17 Uhr: Rund um den Bus sind noch viele Parkplätze frei. Der Anhänger im Hintergrund gehört nicht Hella.

Matthias Wöschler wirft dem Wörther Stadtrat Andreas Hella (Grüne) vor, dass er als Dauerparker einen öffentlichen Parkplatz blockiert. Hella wäre bereit, daran etwas zu ändern. Aber für ihn gilt auch: Gleiches Recht für alle.

Die Diskussion um die Pläne für eine Fahrradstraße in der Wörther Ottstraße schlägt Wellen bis nach Steinweiler. Dort wohnt Matthias Wöschler. Er ist auf dem Wörther Dorschberg aufgewachsen. Mit seiner Bemerkung „In anderen Städten kann man nicht vor den Praxen und Apotheken parken“ führe Hella seine eigene Argumentation selbst ad absurdum, meint Wöschler.

Die Ottstraße liege im Alt-Wörther Ortsteil, der von den Einheimischen älterer Generation auch „das Dorf“ genannt werde, so Wöschler: „Und diesen Begriff verwende ich als ein auf dem Dorschberg Aufgewachsener nicht hochnäsig, sondern weil er bei der räumlichen Expansion des ehemals Fischerdorfs so entstanden ist und heute auch noch verwendet wird.“ Wenn in unserer ländlichen Gegend Apotheken und Arztpraxen nur Parkplätze „in einigen hundert Metern Entfernung“ anbieten würden, sähe die Gesundheitsversorgung noch düsterer aus, als sie eigentlich schon jetzt ist, so Wöschler.

„Parkplatz meist überfüllt“

Gerade für Senioren, die bei den in der Ottstraße ansässigen Ärzten in Behandlung sind, wären ausreichend Parkmöglichkeiten in direkter Nähe wünschenswert, so Wöschler. Obwohl er schon seit Jahrzehnten nicht mehr in Wörth wohne, halte er seinen Hausärzten in der Ottstraße die Treue, weil er sich dort gut versorgt sehe. „Bei den wenigen jährlichen Besuchen der Praxis ist mir aber auf dem jetzt schon meist überfüllten Parkplatz hinter dem Ärztehaus immer negativ aufgefallen, dass Hella permanent einen Platz mit seinem gewerblichen Anhänger besetzt hatte“, so Wöschler. Mittlerweile stehe dort Hellas Kleinbus. „Wenn der Plan die Parkplätze vor Ort massiv zu reduzieren Wirklichkeit wird, hoffe ich doch sehr, dass er diesen dann im Hof seines gegenüberliegenden Wohnhauses abstellt oder in einigen hundert Metern Entfernung“, so Wöschler.

„Jeder darf dort parken“

„Den Anhänger habe ich schon seit zwei Jahren nicht mehr“, sagt Hella. Er habe ihn nach Südfrankreich verkauft. Jetzt stehe dort in der Tat sein Kleinbus. „Ich darf dort parken, jeder darf dort parken“, so Hella: „Es gibt noch mehr Anwohner die dort parken, auch über Nacht.“ Im übrigen passe der Bus nicht in seinen Hof, dort stelle er aber sein Auto ab.

Ansonsten habe er nichts dagegen, eine jährliche Anwohner-Parkgebühr von beispielsweise 120 Euro zu zahlen, so Hella: „Ich bin kein Freund davon, dass jeder Anwohner automatisch das Recht hat, kostenlos öffentlichen Parkraum zu belegen.“ Und wenn Dauerparken an der Ottstraße für Anwohner nicht mehr erlaubt wird, dann stelle er eben seinen Bus etwas weiter weg ab.

Außerdem seien direkt hinter dem Ärztehaus meist um die zehn Plätze frei, weil offenbar viele gar nicht wissen, dass sie dort auch parken können.

Mittwoch, gegen 10 Uhr: Der Parkplatz ist recht voll. Aber Autos kommen und fahren weg, zwei, drei Plätze sind immer frei.
Mittwoch, gegen 10 Uhr: Der Parkplatz ist recht voll. Aber Autos kommen und fahren weg, zwei, drei Plätze sind immer frei.
x