Kreis Germersheim Wer hat das Steuer in der Hand?
Deutschland ist Autoland. Autoland ist Männerland. Die Regel gilt auf den ersten Blick seit der Erfindung des Autos: Anfang 2024 hatten nach der jüngsten Besitzverteilungsanalyse des Kraftfahrt-Bundesamtes von den registrierten 49,099 Millionen Personenwagen 16,948 Millionen oder 34,52 Prozent eine Besitzerin. Auf den Kreis Germersheim heruntergebrochen sah es nach der Bestandsanalyse der Kraftfahrt-Bundesamtes Anfang des Jahres so aus: 35,67 Prozent der Pkw sind hier auf Frauen zugelassen, 56,96 Prozent haben Männer als Halter.
Allerdings ist die Autowelt nicht so fest gefügt, wie es auf den ersten Blick scheint: Die Vorherrschaft der Männer kann nämlich auch daran liegen, dass in Familien Autos immer noch auf den „Haushaltungsvorstand“ zugelassen werden. Da wäre die Führerscheinverteilung interessant. Die gibt es seit Neustem. Für 2024 gilt: 85.226 Pkw stehen 38.300 Führerscheine im Kreis gegenüber. Was rechnerisch Sinn macht, wenn man Firmenwagen, Zweit- und Drittwagen miteinbezieht. Trotzdem bleibt aber noch Raum für Nachbesserungen: Just die Geschlechterfrage wird auch in der neuen Führerscheinstatistik noch nicht gelöst.
Männer, Frauen, Firmen
Die Besitzverteilungsanalyse des Kraftfahrt-Bundesamtes bleibt deswegen bisher das einzige Modell, das etwas Licht ins Dunkel der Frage bringt, wer eigentlich die bundesweit immer noch zunehmende Zahl der Pkw fährt. Und vor allem, wer sich diese Mobilität was kosten lässt. Die Analyse, die einmal im Jahr erstellt wird, trennt nach den Besitz-Bereichen Männer, Frauen, Firmen. Letzteres sorgt in der Praxis für eine leichte Unschärfe, wenn es um die Interpretation des männlichen und des weiblichen Verhältnisses zum Auto beziehungsweise um den Anteil am Autobesitz geht: Bei den Firmenwagen werden keine Unterschiede nach Geschlecht erfasst.
Aktuell gilt auf der Basis der 2024er Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes für den Kreis Germersheim folgende Verteilung: Männliche Halter haben 48.548 der Pkw, gleich 56,96 Prozent (Vorjahr: 57,22 Prozent). Auf Firmen waren 6274 Pkw zugelassen. Das sind 7,36 Prozent (Vorjahr 7,30 Prozent). Eine Halterin haben 30.404 oder 35,67 Prozent der im Kreis Germersheim zugelassenen Pkw (Vorjahr: 35,48 Prozent). Das reicht in einer Bundesliga der Autohalterinnen für Platz 166 unter 399 auswerteten Stadtstaaten, Stadt- und Landkreisen. Spitzenreiter ist mit rund 39,79 Prozent Frauenanteil der brandenburgische Kreis Oder-Spree.
Eine sichere Bank für den Autohandel waren im Kreis Germersheim bisher die Firmen. Bis Anfang 2024 hat sich das nicht geändert: Die Zahl der auf Firmen zugelassenen Pkw stieg im Jahresvergleich um 112 Fahrzeuge. Das entspricht einem Plus von 1,82 Prozent.
Zur Geschlechterverteilung lässt sich sagen, bei den Frauen stieg die Zahl der Frauen mit eigenem Auto um 451. Das entspricht einem Plus von 1,51 Prozent. Bei den Männern stieg die Zahl der Fahrzeughalter von 2023 auf 2024 um 242. Das entspricht einem Plus von 0,50 Prozent. Für die Männer am Steuer im Kreis Germersheim heißt das, sie liegen mit ihrem Besitzanteil von 56,96 Prozent in der Bundesliga der Autobesitzer auf Platz 97 von 399. Spitzenreiter ist der bayerische Kreis Eichstätt, wo zwei Drittel der Autos Männern gehören. Oder präzise gesagt, sie als Halter im Kfz-Schein eingetragen sind.