Kreis Germersheim Werling neuer SPD-Chef

Felix Werling ist der neue SPD-Chef im Kreis Germersheim.
Felix Werling ist der neue SPD-Chef im Kreis Germersheim.

Felix Werling aus Leimersheim heißt der neue Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Germersheim. Der 24-jährige Student der Politikwissenschaften, der an der Universität Trier gerade seinen Abschluss macht, wurde bei der Kreiskonferenz der SPD am Montagabend bei zwei Gegenstimmen mit großer Mehrheit gewählt.

Er ist damit Nachfolger von Barbara Schleicher-Rothmund (Rheinzabern). Die Landtagsvizepräsidentin wird ab Mai Bürgerbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz und gibt deshalb alle ihre politischen Ämter und Mandate ab. Werling war vom SPD-Kreisvorstand einstimmig für diese Führungsaufgabe nominiert worden. Er steht seit einigen Jahren an der Spitze des SPD-Ortsvereins Leimersheim und ist hier auch Mitglied im Ortsgemeinderat. Als eine der wichtigsten Aufgaben in seinem Amt bezeichnete Werling die konkrete Erneuerung der Partei, die bei den einzelnen Mitgliedern und Ortsvereinen beginnen müsse. Eine faire Gesellschaft und soziale Gerechtigkeit seien Ziele, für die man sich als SPD einsetzen müsse. Wichtige Themen im Kreis seien das geplante Gefahrstofflager der Amerikaner in Germersheim, der Bau der zweiten Rheinbrücke und die ärztliche Versorgung in der Region. Um besser zur Geltung zu kommen, sollten sich die Ortsvereine noch mehr vernetzen und auch in den sozialen Medien besser vertreten sein, so Werling. Für seinen frei gewordenen Platz im Vorstand des Kreisverbandes wählten die Delegierten mit der hauchdünnen Mehrheit von einer Stimme Claudia Neff-Butz aus Jockgrim. Ihre Mitbewerberin war Sabrina Welker aus Rheinzabern. Die bisherige Kreisvorsitzende Schleicher-Rothmund hatte zu Beginn der Konferenz in Kandel den Bürgern der Stadt und den SPD-Bürgermeistern Günther Tielebörger (Stadt) und Volker Poß (Verbandsgemeinde) für deren mutige Haltung gegenüber den rechten Demonstranten gedankt. Es sei unerträglich, was den Kandeler Bürgern zugemutet werde und wie ein schreckliches Verbrechen gegenüber einem jungen Menschen für radikale politische Hetze instrumentalisiert werde. Dies griff Poß in seinem Grußwort an die Kreiskonferenz auf und bat darum, Kandel weiterhin im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt zu unterstützen. Poß zeigte auf, dass die Demonstrationen dazu geführt haben, dass die Geschäftswelt an diesen Tagen zum Erliegen komme und Bürger Angst hätten. Schleicher-Rothmund erinnerte in ihrem Tätigkeitsbericht an 2017 als ein „Jahr der Wahlen“. Allen Kandidaten, die sich für die SPD hätten aufstellen lassen, dankte sie für deren Einsatz. Vor allem Nicole Zor habe als Landratskandidatin einen vorbildlichen Wahlkampf geführt und sei mit großer SPD-Unterstützung durch den gesamten Kreis gelaufen. Schleicher-Rothmund bezeichnete es als wichtig, dass die SPD personelle Alternativen aufzeige, auch wenn die Erfolgsaussichten nicht immer groß seien. Schon jetzt plane man die Europa- und Kommunalwahl 2019. Man habe bei der Landespartei beantragt, einen Medienbeauftragten einzustellen, und man müsse künftig die Ehrenamtlichen stärker entlasten.

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