Kreis Germersheim Wochen-Spitzen:

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Unter dem Tagesordnungspunkt „Kenntnisgaben“ bei einer Gemeinderatssitzung kann der Bürgermeister nicht nur, wie es er Begriff schon aussagt, den Ratsmitgliedern und den Einwohnern, sofern welche da sind, Neues „zur Kenntnis geben“, die Ratsmitglieder können ihrerseits auch Fragen stellen. So auch bei der letzten Sitzung des Rülzheimer Ortsgemeinderats. CDU-Frau Birgitta Hartenstein hatte nachgefragt, wie es mit der Sanierung der Alten Mühlgasse aussehe und wann die Bauarbeiten beendet seien. Der 1. Beigeordnete Toni Rieder, der die Sitzung an diesem Abend für den erkrankten Ortsbürgermeister Reiner Hör leitete, blickte daraufhin etwas ratlos drein und konnte keine direkte Antwort geben. Da meldete sich der RHEINPFALZ-Mitarbeiter, der über die Sitzung zu berichten hatte, zu Wort, obwohl er dies eigentlich gar nicht dürfte, fragte, ob er ausnahmsweise das Wort ergreifen dürfe und gab die Auskunft, dass Ende dieses Monats noch letzte Pflanzmaßnahmen erfolgen würden, danach sei die Straße fertig. Verblüfft meinte darauf Rieder: „Do kann ma mol sähne, die Presse wäss mee wie mir.“ Zu seiner Ehrenrettung sei angemerkt, die Presse wusste nur deshalb etwas mehr als der Vorsitzende, weil unser Mitarbeiter am selben Nachmittag mit dem zuständigen Abteilungsleiter telefoniert und ihm genau diese Frage gestellt hatte. Denn auch er wollte wissen, wann die Straße fertig ist. Er möchte nämlich etwas über dieses Thema schreiben. Germersheim ist reich – zumindest an Sand. Nicht von ungefähr lautet der Spitzname Sandhas’ und das wissen nicht nur die Sondernheimer Kuckuck. Jetzt hat die Stadt für den Spatenstich zur Umgestaltung des Rheinvorlandes zwischen altem Werfthafen und der Sondernheimer Ziegelei am Rhein einen Sandhaufen hingekippt, damit sich die Spatenstecher nicht so schwer tun. Seitdem liegt der teure Grund brach. Und damit kein Geld verschwendet wird, falls ein Hochwasser den teuren Sand mitreißt, hat sich ein Schrebergärtner gedacht: Den hol ich mir. Täglich wird der Sandhaufen Eimer für Eimer kleiner. Man muss wissen, der Mann besitzt einen kleinen Garten, den er seit vielen Jahren zusammen mit seiner Frau hegt und pflegt. Doch hat das idyllische Kleinod einen Nachteil: viel Lehmboden. „Jetzt misch ich den mit dem Sand und dann hab’ ich eine bessere Bodenqualität.“ Na, wenn da das Gemüse und die Früchte nicht wachsen! Am Ende macht der Gärtner als alter Leichtathlet im olympischen Jahr von Rio noch bei einer Gartenolympiade mit. Ja, was ist denn mit den Narren des Bierdorfs los? Zum 63. Mal wird von der Bellonia eine Prinzessin inthronisiert. Lieblich, zuckersüß ist diese in der Regel und bringt immer noch viele andere gute Eigenschaften mit. Doch ist es dieses Mal kein Mädchen, keine Dame, keine Hoheit aus dem eigenen Dorf – nein, aus der selbsternannten Südpfalz-Metropole soll sie sein. Die Blutlinie der Bellonia-Narren scheint unterbrochen. Die Prinzessin aus der Metropole hört auf den durchlauchten Namen Denise I., Zuckerfee vom Bellonischen Tortenreich und soll die zarteste Versuchung sein, seit es Schokolade gibt. Die Fasnachtssprinzessin ist quasi eine Pendlerin der Narretei. Jetzt sagt man den Städtern in den Dörfern gerne nach, dass sie oftmals einen Spleen haben und die moderne „Fertz“ dort lassen sollen, wo sie herkommen. Nun darf das närrische Volk des Bierdorfs gespannt sein, welche närrischen Neuerungen ihnen aus Landau bevorstehen. Sie haben es so gewollt. Viel wurde geredet, gescholten und diskutiert über die Stadtbahn. Verbesserung wurde versprochen – und, so hat es den Eindruck – in letzter Zeit auch eingehalten. Wäre da nicht der Mittwochmorgen gewesen, an dem mal wieder gleich mehrere Bahnen hintereinander von Wörth in Richtung Karlsruhe einfach ausblieben. Doch nicht nur die AVG hatte an diesem Morgen ihre Probleme, auch die Deutsche Bahn. Die Regionalbahn: 15 Minuten Verspätung laut Internetauskunft. Womit wir gleich bei den Unterschieden zwischen Deutscher Bahn und Stadtbahn wären. Während die DB ihre Verspätung einräumte, hieß es bei der Stadtbahn: alles im Plan. Und während bei der DB die 15 Minuten reichlich übertrieben waren, warteten Stadtbahnkunden weiter auf die wie von Geisterhand verschwundenen Reisemöglichkeiten. Wer konnte, musste aufs Auto umsteigen – und dann im Stau stehen. Denn das ist, wie die Geisterbahnen, so eine andere mysteriöse Sache: je länger die Staus, desto unzuverlässiger die Bahnen. Oder ist es umgekehrt? Die Kreisverwaltung hatte die Stadtbahnchefs an den runden Tisch geladen, damit sich etwas ändert. Ändere sich nichts, müsse über Strafzahlungen nachgedacht werden, war zu hören. Doch diese zahlen aktuell nur die Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs. Ab Dezember werden die Tickets im Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) erneut teurer, obwohl das Angebot vor allem in Karlsruhe selbst immer mehr zurückgefahren wird. Kostete die Netzkarte „KombiCard“ im Jahr 2008 monatlich noch 60 Euro, sind es ab dem 15. Dezember bereits 80,75 Euro. Alleine in den letzten beiden Jahren wurde der Preis um fast sechs Euro erhöht. Und da haben auch die Gesellschafter mitzureden. Einer der Gesellschafter ist der Landkreis Germersheim, aus dem so viele starke Worte zu vernehmen sind. Ein schönes Wochenende

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