Südpfalz Zusage für Wasserstoff-Pipeline durch die Südpfalz

Die Pläne für ein Wasserstoffkernnetz schreiten voran.
Die Pläne für ein Wasserstoffkernnetz schreiten voran.

Eine große formale Hürde ist genommen: Die Wasserstoffleitung durch die Südpfalz kann kommen. Was über das Projekt schon bekannt ist.

Die Bundesnetzagentur hat am Dienstag das Wasserstoffkernnetz inklusive der geplanten Leitung durch die Südpfalz genehmigt. Das teilte der Bundestagsabgeordnete Thomas Gebhart (CDU) jetzt mit. Man sei in Deutschland noch in einem frühen Stadium der Planung, so Gebhart gegenüber der RHEINPFALZ. Das Kernnetz habe einen längeren Vorlauf gehabt. „Es gab verschiedene Wünsche aus allen Teilen der Republik“, sagt Gebhart, der Obmann im Ausschuss für Klimaschutz und Energie ist.

Geplant ist eine 59 Kilometer lange Wasserstoffleitung, die die Industriezentren Ludwigshafen und Karlsruhe miteinander verbinden soll. Die Leitung soll überwiegend unterirdisch verlaufen und sich an vorhandener Infrastruktur orientieren. Das bedeutet, dass die Trasse wohl an der B9 entlang führen wird. Derzeit gehe es erst einmal darum, die Voraussetzungen für eine solche Pipeline zu schaffen, so Gebhart. Die Möglichkeit eines Anschlusses an diese Pipeline stelle für eine Reihe von Unternehmen eine wichtige Option dar. In Ludwigshafen sei der Anschluss natürlich für die BASF von Bedeutung, in Karlsruhe für die Mineralölraffinerie Oberrhein (Miro), immerhin die größte Raffinerie in Deutschland. Im Kreis Germersheim könne der Anschluss zum Beispiel für Firmen im Bereich Glas- oder Papierherstellung wichtig sein, so Gebhart.

Die Pipeline soll den Plänen zufolge bis 2030 fertiggestellt sein. „Aber damit ist noch nicht die Frage geklärt, wo der Wasserstoff herkommt“, sagt Gebhart. Denn Stand heute ist die Produktion noch teuer. Berechnungen zeigten, dass Deutschland auf Importe angewiesen sein wird. Eine Importstrategie sei schon von der Bundesregierung angekündigt worden, so Gebhart.

Die Leitungen des Kernnetzes werden privatwirtschaftlich gebaut und betrieben. Es fließen keine Bundesmittel in die Kernnetzleitungen – das Finanzierungskonzept enthält aber eine finanzielle Absicherung des Bundes gegen unvorhersehbare Entwicklungen. Die Pipeline durch die Südpfalz soll vom Unternehmen Gascade betrieben werden. Gascade plant sie bis 2030 fertigzustellen. „Dabei geht es um eine Investition von 172 Millionen Euro“, sagt Gebhart.

Die Gascade Gastransport GmbH ist laut Wikipedia eine Tochtergesellschaft der Wiga Transport Beteiligungs-GmbH & Co. KG. Diese wiederum ist eine 100-prozentige Tochter der Securing Energy for Europe (SEFE). Bis Anfang September 2024 hielt Wintershall Dea 50,02 Prozent der Anteile an Wiga, bis diese an SEFE verkauft wurden. Gascade betreibt in Deutschland ein Fernleitungsnetz mit einer Länge von mehr als 3700 Kilometern.

Für die Region ist die Genehmigung der Leitung „eine gute Nachricht“, betont Gebhart. Denn anderswo gebe es auch Proteste gegen die Netzpläne – weil sich zum Beispiel Regionen wie der Bodensee abgehängt fühlen.

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