Kreis Germersheim Zwei AfDler überlegen noch

Nein, der vom Ex-AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke am Sonntag in Kassel neugegründeten Partei Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA) sei er noch nicht beigetreten. Darüber werde er in den nächsten Tagen entscheiden, sagte der aus der Alternative für Deutschland (AfD) ausgetretene ehemalige Kreisvorsitzende Thomas Lutz (Bellheim) auf Anfrage der RHEINPFALZ.

Er macht aber keinen Hehl daraus als Mitunterzeichner des „Weckrufs“ mit diesem Schritt zu liebäugeln. Sein Mandat im Kreistag werde er als Parteiloser zunächst ebenso ausüben wie im Bezirkstag. Ob er aus der AfD austreten und ALFA beitreten wird, ist für Franz Siarsky (Winden), das zweite Mitglied der insgesamt dreiköpfigen AfD-Kreistagsfraktion noch unklar. „Es steht fifty-fifty.“ Vor einem möglichen AfD-Austritt wolle er aber zunächst wie versprochen mit Fraktionschef Heiko Wildberg (Kandel) sprechen; das Gespräch soll diese Woche stattfinden. Nach dem AfD-Parteitag in Essen sei er sich fast sicher gewesen, dass er die Partei verlässt. Die Abwahl Luckes als Vorsitzender und die Begleitumstände seien ihm gegen den Strich gegangen, sagte Siarsky. Allerdings glaube er, dass die ordentlichen Kräfte in der AfD überwiegen und man wegen einer Minderheit nicht die Flinte ins Korn werfen sollte. Laut Lutz sind inzwischen mehrere Ex-AfDler des Kreisverbands Germersheim, darunter Ex-Vorstandsmitglied Martin Reichert, zu ALFA gewechselt. Das kommt für AfD-Kreistagsfraktionssprecher Heiko Wildberg nicht infrage. Er bleibe bei der AfD und deren Fraktionschef im Kreistag, sagte der Ex-CDUler und Ex-Grüne. Über die Zukunft der Fraktion wolle er sich diese Woche mit allen Fraktions- und Ausschussmitgliedern unterhalten. In der politischen Arbeit werde er sich eindeutig „vom rechtsradikalen Rand der AfD“ abgrenzen. Alles in allem sieht Wildberg seit dem AfD-Bundesparteitag in Essen aber keine gravierende Richtungsänderung. Es habe in der Vergangenheit einen Personenkonflikt zwischen Lucke und der neuen AfD-Vorsitzenden Frauke Petry und deren Anhängern gegeben. Doch das sei jetzt vorbei. Nun sei wieder mehr Zeit für die politische Arbeit anstatt für die parteiinterne Beschäftigung mit sich selbst. (gs)

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