Kreis Kaiserslautern Abschied mit Wehmut und in Einigkeit

Dass die Verbandsgemeinde Hochspeyer in einer Woche Geschichte sein wird, wurde am Montagabend im Rathaus noch einmal mehr als deutlich: Der VG-Rat kam zu seiner letzten Sitzung zusammen, bevor die VG am 1. Juli in der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn aufgehen wird.

Mit Wehmut, wie er gestand, blickte Bürgermeister Walter Rung (CDU) in dieser „historischen Sitzung“ auf rund viereinhalb Jahrzehnte Verbandsgemeinde Hochspeyer zurück. „Schon damals, Ende der 1960er Jahre, kamen dieselben Fragen auf wie bei der jetzigen Gebietsreform“, resümierte Rung. Frankenstein war schon damals eher nach Lambrecht und Weidenthal orientiert, Waldleiningen nach Trippstadt und Mölschbach, während Hochspeyer und Fischbach laut Rung aufgrund ihrer Größe die Selbstständigkeit anstrebten. Als „folgerichtig“ bezeichnete der Bürgermeister die Entscheidung der Landesregierung zur Zwangsfusion, kritisierte aber noch einmal den knappen Zeitplan. Er habe versucht, die Belastung für die Mitarbeiter so niedrig wie möglich zu halten und appellierte eindringlich an die neue Verwaltungsspitze, diese Linie weiterzuführen. Dies sei einer der Hauptgründe gewesen, weshalb er sich dazu entschieden habe, bis zum Ende seiner Amtszeit im März 2015 als hauptamtlicher Beigeordneter weiterzuarbeiten. „Ich habe meinen Job gern gemacht und hätte ihn auch noch weiter gemacht – doch nicht nur das Alter, sondern nun auch die Landesregierung haben mir einen Strich durch die Rechnung gemacht“, schloss er wehmütig und betonte, dass „ein gut bestelltes Feld“ übergeben werde. Die Fortführung der Eingliederung sei nun Aufgabe des neuen Bürgermeisters und neuen VG-Rates, weshalb sich der Rat einig war, diesen ursprünglich geplanten Punkt von der Tagesordnung abzusetzen. Einigkeit herrschte auch bei zwei Anschaffungen für die Feuerwehr – ein Grund, weshalb es auf den Besucherplätzen im Sitzungssaal vor Feuerwehrleuten wimmelte. Nicht nur der Hochspeyerer VG-Rat war mit dem Kauf einer Wärmebildkamera für rund 12.000 Euro und der Beschaffung eines Einsatzleitwagens für 83.622 Euro einverstanden, sondern auch der mit diesem Thema konfrontierte künftige Bürgermeister Andreas Alter (SPD) und seine Fraktion hatten vorab grünes Licht gegeben. Zum allerletzten Mal durften die Ratsmitglieder in dieser Runde schließlich die Hand heben bei der Entscheidung, die Lüftungsanlage in der Hochspeyerer Münchhofschule zu sanieren. Die dafür benötigten 15.000 Euro werden durch Einsparungen an anderer Stelle erreicht, betonte Bürgermeister Rung. Es werden keine weiteren Schulden aufgenommen. (gzi)

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