Kreis Kaiserslautern Bürgergarten und Wohnbebauung

So sieht derzeit die Dorfmitte entlang der Hauptstraße aus. Hinter dem einstigen Sparmarkt, der leer steht, liegt die große Wies
So sieht derzeit die Dorfmitte entlang der Hauptstraße aus. Hinter dem einstigen Sparmarkt, der leer steht, liegt die große Wiesenfläche, die bebaut werden soll. Hinter der Kreissparkasse (links im Bild) ist der Pfarrgarten zu finden.

«Weilerbach.» Momentan steht der ehemalige Spar-Markt noch leer. Der großzügig bemessene katholische Pfarrgarten, der nur wenige Meter entfernt liegt, ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Und hinter dem einstigen Supermarkt liegen fast 6000 Quadratmeter ungenutzter Wiese. Das soll sich ändern und eine ganz neue Weilerbacher Dorfmitte entstehen – mit altersgerechtem Wohnen, Gewerbe und Ruhezonen.

„Das korrespondiert mit dem Bund-Länder-Programm Stadtumbau“, sagt Ortsbürgermeister Horst Bonhagen (SPD). 2016 wurde Weilerbach in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen, bis 2031 macht dieses dank Zuschüssen etliche Projekte im Ortskern möglich. Nur etwa ein Drittel der Kosten muss die Gemeinde bei Maßnahmen selbst tragen. Rund 4,6 Millionen Euro will sie insgesamt in ihre Entwicklung investieren. Aus dem Pfarrgarten entsteht ein öffentlicher Park Auf Zuschüsse kann die Gemeinde auch beim Projekt katholisches Pfarrareal hoffen. Die Ortsgemeinde will das Gelände kaufen. Dazu liefen derzeit Verhandlungen mit der Kirche, sagt Bonhagen: „Ein Bürgergarten, eine Parkanlage soll dort entstehen.“ Was mit dem einstigen Pfarrhaus auf dem Gelände passiert, vermag der Ortsbürgermeister noch nicht zu sagen. Dort ist längst kein Seelsorger mehr heimisch, es wohnen aber noch Flüchtlinge darin. Die Zukunft der Scheune daneben steht dagegen schon fest: Sie wird zum neuen katholischen Pfarrheim umgebaut, wie die zuständige Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Otterberg bestätigt. Es ersetzt künftig das bisherige Pfarrheim zwischen Kirche und Hauptstraße, das in die Jahre gekommen und stark sanierungsbedürftig ist. Der ehemalige Spar-Markt wird abgerissen Der Pfarrgarten soll nicht zuletzt deswegen ein Park werden, weil im näheren Umfeld eine Reihe von neuen Gebäuden geplant ist. Eine völlige Umgestaltung erfährt das einstige Spar-Areal. Der Markt stehe seit etwa zwei Jahren leer, sagt der Ortsbürgermeister. Im vergangenen Jahr hat nun die Steinwendener Baufirma Zimmer den ganzen Komplex gekauft, samt Parkplatz und Gebäude, in dem das Modegeschäft Barz angesiedelt ist. 32 Wohn- und vier Gewerbeeinheiten wolle das Unternehmen dort verwirklichen, erläutert Projektbau-Leiter Stefan Becker. Dazu wird der alte Sparmarkt an der Hauptstraße abgerissen, ersetzt wird er von einem Neubau, der so hoch wie das Modegeschäftsgebäude sein soll. Im unteren Teil sind Gewerbeflächen vorgesehen. Zwischen neuem und schon bestehendem Haus, das noch energetisch saniert wird, ist nach Angaben Beckers eine Einfahrt vorgesehen. Sie führt in den Innenhof mit seinen Stellplätzen. Hinter den Gebäuden an der Hauptstraße soll ein weiteres, rechteckiges Gebäude mit Wohnungen entstehen. Die Firma stehe längst in den Startlöchern, ein Baubeginn im Frühjahr nächsten Jahres sei die Wunschvorstellung, sagt der Projektbau-Leiter. Allerdings müsse die Gemeinde dafür in die Gänge kommen. Voraussetzung ist nämlich eine Änderung des Bebauungsplans. Der sei zig Jahre alt, stellt der Ortsbürgermeister fest. Diesen zu ändern, sei der „nächste Schritt“ im Hinblick auf die neue Dorfmitte. In der nächsten Ratssitzung solle nun ein Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan auf den Weg gebracht werden, verspricht Bonhagen. Die Wiese soll Platz für altersgerechtes Wohnen bieten Nördlich des Spar-Marktes und des Gastronomiebetriebs Bauer Schmidt wird ebenso eine Wohnbebauung angestrebt – auf einer riesigen Wiesenfläche mit einem Nebengebäude. Einen Großteil des Areals habe die Gemeinde schon erworben, führt Bonhagen aus. Denkbar sei hier altersgerechtes Wohnen. Ob das aber ebenso ein Investor realisiert oder die Gemeinde selbst, ist derzeit noch nicht klar. Die Kommunalaufsicht prüfe noch, ob dafür eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft gegründet werden kann, sagt der Ortsbürgermeister dazu. Den Antrag hatte die CDU-Fraktion in der Gemeinderatssitzung im Dezember gestellt, von Grünen und FWG wurde der Vorschlag begrüßt. Die SPD-Fraktion stimmte dagegen. Diese Gesellschaft könnte nicht nur diese Grundstücke bebauen und vermieten, sondern alle Immobiliengeschäfte der Gemeinde übernehmen, hieß es in dem Antrag. Davon versprechen sich die Christdemokraten Vorteile wie die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums oder das Umsetzen von Bauvorhaben und Sanierungen nach Vorstellung der Gemeinde und ohne den wirtschaftlichen Druck eines Investors. Denn in Weilerbach, wo häufig an Amerikaner vermietet werde, mangele es an kleineren, mittleren und großen Wohnungen, die sich auch Einkommensschwächere leisten könnten.

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