Kreis Kaiserslautern Bedenken gegen Olsbrückener Umgehung

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Erhebliche Bedenken macht die Ortsgemeinde Frankelbach gegen die geplante Umgehungsstraße im Nachbarort Olsbrücken geltend. Wie am Donnerstag berichtet, hat der neue Bundesverkehrswegeplan die Umgehung in die Kategorie „Vordringlicher Bedarf“ eingestuft und damit ihrer Realisierung ein Stück näher gebracht.

Der Gemeinderat Frankelbach reagierte auf die Nachricht mit Unverständnis: Dem Gremium leuchtet nicht ein, wieso einerseits Windräder nicht zugelassen werden, andererseits aber eine Straße durch das Landschaftsschutzgebiet gebaut werden soll. Die Umgehungsstraße verläuft nicht nur auf Olsbrückener, sondern auch auf Frankelbacher und Hirschhorner Gemarkung. Deshalb können sich die betroffenen Kommunen derzeit in einer Anhörung zu dem geplanten Projekt äußern. Frankelbach wünscht sich seit Jahren die Erweiterung eines bestehenden Windparks: Der Bau zweier neuer Windräder würde Geld in die Gemeindekasse spülen. Da es sich bei der Fläche aber um ein Landschaftsschutzgebiet handelt, gab es bislang keine Erlaubnis und auch keine Hoffnung auf Änderung der Bestimmungen. „Und nun soll ein Verkehrsweg durch die Talaue gebaut werden, in der seltene Tiere beheimatet sind“, kritisierte Ortsbürgermeister Hans-Peter Spohn (FWG) in der Ratssitzung und stieß damit auf breite Zustimmung bei seinen Ratskollegen. „Wenn die Straße gebaut wird, wollen wir auch die Windräder.“ Diese Forderung wurde in der Sitzung des Gremiums am Donnerstagabend immer wieder laut. Darüber hinaus gab es noch weitere Bedenken: So wird die neue Umgehung nur etwa 60 bis 70 Meter von den Wohnhäusern am Bahnhof, Grubenhof und Brühlhof entfernt sein. Während das vorliegende Gutachten mit keinerlei Lärm rechnet, befürchten die Ratsmitglieder Belastungen der Anwohner durch den künftigen Verkehr vor ihrer Haustür. Deshalb fordern sie, falls es zum Bau kommt, umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen – beispielsweise den Bau einer Lärmschutzwand. Selbst in der Ortslage sei mit mehr Lärm zu rechnen, so die Ratsmitglieder, die auch hier Abhilfe fordern. Von der künftigen Trassenführung werde auch der Premiumwanderweg „Teufelstour“ berührt. Zwischen der Bahnlinie und dem Ortskern müsste dieser verlegt werden, sagte Hans-Peter Spohn. Da sich die „Teufelstour“ in Trägerschaft der VG Otterbach-Otterberg befindet, wird die Verbandsgemeindeverwaltung eine Stellungnahme ausarbeiten. Im Bezug auf das schnelle Internet fährt Frankelbach zunächst zweigleisig. Gestellt ist ein Antrag auf Zuwendungen aus dem Investitionsförderprogramm des Bundes für finanzschwache Gemeinden. Über dieses Anliegen sei noch nicht entschieden, so der Ortsbürgermeister. Deshalb hat der Ortsgemeinderat Interesse am Versorgungsprogramm des Landkreises bekundet (die RHEINPFALZ berichtete am 25. Februar). Sollte die Ortsgemeinde beim Bund nicht in den Genuss von Fördermitteln kommen, wird sie sich zur besseren Breitbandversorgung dem Kreisprogramm anschließen, so der Rat. (llw)

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