Kreis Kaiserslautern Blühstreifen: Bunt und wertvoll
Seit der verheerenden Krefelder Insektenstudie von 2017, die einen drastischen Rückgang der Fluginsekten-Biomasse von 76 Prozent bis zu 82 Prozent in den vergangenen Jahrzehnten offenbart hat, sind Blühstreifen oder auch Blumenwiesen als Naturschutzmaßnahme populär. Der Rückgang der Insekten geht vor allem auf fehlende Nahrung zurück, also wird die Insektennahrung gezielt und gefördert zum Wachsen gebracht.
Schön bunt ist dabei aber nicht immer gleichbedeutend mit besonders gut. Auf einjährigen Blühstreifen steht den Insekten nur ein schnelles Buffet zur Verfügung, weil es im Herbst wieder umgepflügt wird. Der Naturschutzbund (Nabu) fordert, wo immer möglich, mehrjährige Blühflächen, um der Tierwelt auch im Winter Nahrung und Deckung zu bieten. So überwintern Insekten unter dem Blattwerk oder in hohlen Stängeln, Vögel finden Samen, und Feldhasen finden Deckung. Das Abschrubben der Straßenränder macht auch aus diesem Grund der Tierwelt das Leben unnötig schwer.
Anderes Aussehen im Laufe der Zeit
Bedeutsam ist laut Nabu auch die ausschließliche Verwendung von artenreichem, gebietseigenem Saatgut. Für eine Blumenwiese, und das gilt natürlich nicht nur auf dem Acker oder öffentlichen Grünflächen, sondern gerne auch im heimischen Garten, eignet sich eine Mischung aus Blütenpflanzen und Gräsern. Ohne Gräser fehlt den Blumen die Struktur. Die Blumenwiese verändert dabei nicht nur im Laufe des Jahres ihr Gesicht, sondern auch im Laufe der Jahre. Im ersten Jahr blühen unter anderem Kornblume und Klatschmohn, im zweiten Jahr gelangen Glockenblumen und Margeriten zur Blüte. Später werden Bocksbart, Witwen- und Flockenblume das Bild der Wiesen prägen.