Vereinssache Chorleben in Vogelbach: Neuer Schwung und offene Türen

Eine Probe beim Vogelbacher Chor.
Eine Probe beim Vogelbacher Chor.

In Vogelbach stimmt die Musik: Die Chöre „Come2sing“ und der Volkschor suchen nach neuen Stimmen, um ihre Reihen zu erweitern. Unter der Leitung der neuen Dirigentin erleben beide Ensembles eine Zeit des Aufschwungs.

„Singen macht Spaß“. Aus allen Mündern schallt das Lied. Und dabei bewegen sich die Sängerinnen und Sänger im Rhythmus durch den Raum. Es ist ihnen anzusehen, dass sie den Refrain nicht nur intonieren, sondern leben. Die Chöre „Come2sing“ und der Volkschor haben eine neue Chorleiterin. Brigitte Maurer, so hoffen die Vorstandsmitglieder, soll neuen Schwung mitbringen. An diesem Abend will Maurer zwei neue Mailieder anpacken. Aber zuerst stehen Atem- und Stimmbildungsübungen an, bevor es mit Elan im wahrsten Sinne des Wortes ans Werk geht. An der Literatur will die „Neue“ nichts Grundsätzliches ändern, Stil und Genre beibehalten, aber „natürlich auch ein paar neue Sachen einstudieren“, erklärt sie.

Brigitte Maurer dirigiert bereits andere Chöre und singt selbst in einem. „Ja, ich habe mir schon etwas länger überlegt, ob ich die beiden zusätzlich übernehmen will“, erklärt die Bruchmühlbach-Miesauerin. Sie habe Familie, kümmere sich besonders gern um ihre Enkel. Andererseits kennt sie die Chöre und weiß, wie schwierig es ist, einen Leiter zu finden. Sie hat sich deshalb eine Probephase erbeten.

Verlust des Chores wäre Verlust für das Dorf

Der Vorstand und der gesamte Chor seien sehr glücklich gewesen, als sich Brigitte Maurer bereiterklärte, „es mit uns zu probieren“, sagt Vorstandsmitglied Susan Mayer. Der bisherige Dirigent habe aus persönlichen Gründen den Taktstock abgegeben. „Da standen wir zunächst da und wussten nicht, wie es weitergehen soll“, erklärt ihr Kollege Bernd Ostermayer. Er hat vom Chorsterben im Kreis gehört und ist sich sicher: „Uns hätte ein ähnliches Schicksal gedroht. Das wäre doch sehr schade gewesen.“ Besonders vor dem Hintergrund, dass der Volkschor Vogelbach gerade sein 100-jähriges Bestehen feierte. Aber auch für das Dorf selbst hätte das Aus einen erheblichen Verlust bedeutet. „Schließlich gibt es bei uns nicht so viele Vereine.“ Er verhehlt nicht, dass der Volkschor in der Coronazeit einige Mitglieder verloren hat. Umso mehr wolle er sich anstrengen, um die bisherigen wieder zurück- oder neue Mitglieder – Männer wie Frauen – zu gewinnen. Voraussetzungen gibt es keine – lediglich Freude am Singen. Schnupperstunden sind jederzeit möglich.

Der Volkschor, der montags probt, zählt knapp 20 Sängerinnen und Sänger. Der Altersdurchschnitt liege zwar bei etwa 75 Jahren. „Aber die Leute singen gut und gern“, erklärt Maurer. Traditionelles deutsches Liedgut, Wander- und Fahrtenlieder stehen auf dem Programm. Und es sei sogar möglich, vierstimmig zu singen.

Einmal monatliche gemeinsame Probe

„Come2sing“ zählt ähnliche viele Mitglieder – sie kommen aus Vogelbach und Umgebung. Sie sind deutlich jünger, so zwischen 40 bis Anfang 60, meint Pressewart Jürgen Kiefer. Entsprechend moderner sei die Literatur: Pop, Schlager, Musical, Filmmusik in deutscher und englischer Sprache. „Wir mögen es kunterbunt“, fügt er lachend hinzu.

Einmal im Monat proben die beiden Chöre zusammen. „Das wird sehr gut angenommen“, betont Ostermayer. Und es sei auch wichtig, denn hin und wieder träten beide gemeinsam auf. Das nächste Mal am Dienstag, 30. April. Dann ziehen die Chöre ab 17 Uhr – beginnend am Altersheim – durchs Dorf, machen an verschiedenen Stationen halt und unterhalten die Anwohner und die, die kommen und zuhören. Zum Abschluss treffen sich die Chöre in ihrem Probenraum und „dann wird gegessen, getrunken, viel gelacht, gefeiert“, erzählt Susan Mayer schmunzelnd. Denn für den gesamten Vorstand sowie Brigitte Maurer spielt das Gesellige eine bedeutende Rolle: „Das darf nicht zu kurz kommen.“

Chor und neue Leitung können miteinander

Die Gemeinschaft stärkt der Chor außerdem durch sein Mitwirken am Dorffest, an der Kerwe und beim Fasching. Das seien ebenfalls Gelegenheiten, um Geld zu verdienen, sagt Mayer. Schließlich müssten aus den Mitgliedsbeiträgen die Noten, die Raummiete und die Chorleiterin bezahlt werden.

Die ersten Schnupperstunden sind vorbei. Sowohl die Dirigentin als auch die Sänger haben festgestellt, dass sie miteinander können. „Die Qualität ist gut, alle sind sehr engagiert und vor allem diszipliniert“, bekräftigt Maurer. Das gefällt ihr. Umgekehrt gibt es auch für sie nur lobende Worte.

Info

Der Volkschor Vogelbach probt montags von 18 bis 19 Uhr, „Come2sing“ dienstags von 20.15 bis 21.30 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus Vogelbach, Wagnerstraße 21. Außerdem zählen zum Volkschor: die Schoppesänger, die mittwochs um 20 Uhr unter der Leitung von Thomas Zwick proben, sowie der Alternative Karnevalskhor (AKK), der nur saisonal aktiv ist. Weitere Auskunft im Internet unter www.volkschor-vogelbach.de.

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