Landstuhl Das meint der Kreis zur Schließung der Landstuhler Bereitschaftsdienstpraxis

„Die Nachricht hat uns überrascht“, heißt es aus der Kreisverwaltung zur Schließung der Landstuhler Bereitschaftspraxis.
»Die Nachricht hat uns überrascht«, heißt es aus der Kreisverwaltung zur Schließung der Landstuhler Bereitschaftspraxis.

Mit dem neuen Jahr gibt es keine Bereitschaftspraxis mehr in Landstuhl. Der Kreis bedauert diese Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung: Das sei ein Rückschritt bei der Versorgungsstruktur.

Nach einem Urteil des Bundessozialgerichtes, bei dem es um die Sozialversicherung von bestimmten Ärzten ging, befürchtete die Kassenärztliche Vereinigung (KV) höhere Personalkosten für den Betrieb der Bereitschaftspraxen und einen vermehrten Verwaltungsaufwand. Sieben dieser Praxen schließt sie nun im Land, eine davon ist Landstuhl.

Vor vollendete Tatsachen gestellt

„Wir hätten uns gewünscht, dass man uns zumindest vorab informiert und nicht vor vollendete Tatsachen stellt“, teilt der Kreisvorstand auf Anfrage der RHEINPFALZ dazu mit. Wenn Gerichtsurteile medizinische Versorgungsstrukturen beziehungsweise deren Finanzierung in Frage stellen, sollten nach Ansicht der Kreises zunächst die gesetzlichen Rahmenbedingungen in den Fokus genommen und gegebenenfalls angepasst werden, bevor Bereitschaftspraxen geschlossen werden. Der Kreisvorstand sorgt sich um die Sicherstellung einer flächendeckenden bereitschaftsärztlichen Versorgung. Diese sieht er durch die Schließung in Landstuhl für den Landkreis erheblich eingeschränkt. Zu befürchten sei, dass sich dadurch die sowieso schon angespannte Situation in den Kliniken und bei den Rettungsdiensten vor Ort weiter verschärfe: „Wenn sich Patienten, die mit ihren Anliegen eigentlich in eine Bereitschaftspraxis gehören, nun sofort an die Notaufnahme eines Krankenhauses wenden, werden wertvolle Ressourcen und Kapazitäten gebunden.“ Diese fehlten dann wieder bei der Versorgung echter Notfälle.

Bis nach Kaiserslautern fahren

Die Patienten müssten nun bis nach Kaiserslautern zum Westpfalz-Klinikum fahren, um eine Bereitschaftspraxis zu konsultieren. Dass die KV darauf hinweise, dass die Rufnummer 116117 des Bereitschaftsdienstes ja bekannt sei und diese verantwortungsvoll genutzt werden solle, ändere daran nichts. Für viele Patienten sei es wichtig, eine Bereitschaftspraxis vor Ort zu haben, heißt es vom Kreis.

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