Sembach Denkmalschutz: Altes Rathaus kann teuer werden
Das alte Sembacher Rathaus in der Hauptstraße sei aus seiner Sicht in einem baulichen Zustand, der den Erhalt nicht lohne, sagte Hack zunächst. Beim Ortstermin seien erhebliche Meinungsunterschiede zwischen den Behördenvertretern und der Gemeinde zutage getreten. Der Putz des Gebäudes sei nicht in Ordnung, hätten die Denkmalschützer angemerkt. Dabei sei zu beachten, dass es sich um mehrere Schichten handele. Für eine Erneuerung habe man sich an den Vorgaben zu orientieren, die das historische Original prägen. Wie Hack sichtlich erbost berichtete, müssten Fenster in hölzerner Ausführung eingebaut werden, um dem Gesamteindruck des Gebäudes gerecht zu werden. „Dabei sind die Kunststofffenster in einem einwandfreien Zustand“, betonte der Ortschef. Er schimpfte über den Umgangston, den die Vertreter der unteren Denkmalschutzbehörde ihm gegenüber angeschlagen hätten. „Sie verfügen hier über ein Denkmal, und dafür sind Sie verantwortlich“, sei deren Resümee gewesen. Zu bedenken sei doch auch, dass das alte Rathaus erst 2008 in die Liste der Sembacher Denkmäler aufgenommen worden sei, merkte Hack an.
„Denkmalschutz wird übertrieben“
Der Putz der Fassade sei nicht mehr tragfähig, sagte René Schaal, Leiter des Bauamtes der Verbandsgemeinde. Er müsse wohl erneuert werden. Dies schlage mit 80.000 bis 100.000 Euro zu Buche. Eine Förderung sei dafür nicht in Sicht. Vielleicht könne im nächsten Jahr im Rahmen der Dorferneuerung auf finanzielle Unterstützung gehofft werden. Im Rat wurde angesichts dieser Zahlen Unmut laut. Der Denkmalschutz werde übertrieben und schieße dabei Eigentore. Folgen seien im Ort bereits zu beobachten gewesen. Eigentümer würden kein Geld mehr in die Hand nehmen. Die Gebäude verfielen ganz und dann dürften sie abgerissen werden.