Ramstein-Miesenbach E-Mobilität und ihre Vorteile

30 Ladesäulen für Elektro-Autos mit insgesamt 55 Ladepunkten gibt es im Landkreis.
30 Ladesäulen für Elektro-Autos mit insgesamt 55 Ladepunkten gibt es im Landkreis.

Wissenswertes rund ums Thema „Nachhaltige Mobilität“ gab es bei einer Info-Veranstaltung, zu der die Stadt Ramstein-Miesenbach in Kooperation mit dem Landkreis Kaiserslautern, dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) auf dem Umwelt-Campus in Birkenfeld sowie regionalen Partnern aus der Wirtschaft in das Congress Center Ramstein (CCR) eingeladen hatte.

Bianca Gaß, Quartiersmanagerin der Stadt Ramstein-Miesenbach, und Felix Herrmann, Klimaschutzmanager beim Kreis Kaiserslautern, gaben einen Überblick über die Maßnahmen, die von den Kommunen im Kreis bereits unternommen wurden beziehungsweise in Zukunft umgesetzt werden sollen, um Schadstoffe wie Feinstaub, Stickstoffdioxid und Kohlenstoffmonoxid im allgemeinen und beim automobilen Verkehr zu reduzieren. Im Zentrum des Infoabends, an dem knapp 100 Menschen teilnahmen, stand ein Vortrag von Christoph Dohm vom IfaS zum Thema „Warum Elektromobilität die Zukunft ist“. Dabei ging der Wissenschaftliche Mitarbeiter des Umwelt-Campus auf allgemeine Aspekte der Elektromobilität ein. So auch auf das Aus für Verbrenner-Fahrzeuge, deren Neuzulassung in Norwegen bereits in zwei Jahren nicht mehr möglich sein wird. Die Staaten der EU folgen 2035 und selbst in China sollen ab 2040 keine Fahrzeuge mehr zugelassen werden, die mit Benzin- oder Dieselmotoren angetrieben werden.

Mit Mythen aufräumen

Sehr intensiv räumte Dohm mit sogenannten Mythen rund um die Elektromobilität und insbesondere um die Herstellung und den Einsatz von Batterien auf: „Die seltenen Erden, die angeblich bei der Produktion der Akkus für die E-Autos verwendet werden, sind weder selten noch werden sie bei der Produktion von Akkus verwendet.“ Problemlos sei mittlerweile auch der Einsatz von Kobalt, das früher wegen umstrittener Abbaumethoden in der Demokratischen Republik Kongo, die 73 Prozent zur Kobalt-Weltproduktion beiträgt, in die Schlagzeilen geraten war. In kaum einem Bereich der Mobilität werde so viel geforscht und entwickelt, wie auf dem Batteriesektor. So sollen laut Dohm bald Akkus auf den Markt kommen, die komplett auf Kobalt verzichten. Ein weiteres Ergebnis der Forschung seien Akkus mit immer größeren Kapazitäten und immer kürzeren Ladezeiten, so dass bereits jetzt bei einem E-Auto der mittleren Preisklasse Reichweiten von über 400 Kilometern realistisch seien.

Pluspunkt Wirtschaftlichkeit

Letztlich sei es allerdings die Wirtschaftlichkeit, weshalb der E-Mobilität laut Dohm zu Zukunft gehöre. Neben den reinen Kilometer-Kosten, die aufgrund der aktuellen Preisentwicklung bei Diesel und Benzin fast 50 Prozent günstiger seien, sei der Wartungsaufwand in der Werkstatt deutlich geringer. Dohm rechnet damit, dass sich auch die Anschaffungspreise in Zukunft reduzieren werden. „Derzeit ist jedes E-Auto, das produziert wird, bereits verkauft. Auch das wird sich ändern und Einfluss auf die Preispolitik der Autobauer haben“, schätzt der IfaS-Mitarbeiter.

E-Mobilität spiele auch beim Kreis und in der VG Ramstein-Miesenbach eine immer größere Rolle, berichteten Bianca Gaß und Felix Herrmann. So habe der Landkreis bereits vier E-Autos in seinem Fuhrpark. Von den zehn Bürgerbussen seien zwei rein elektrisch unterwegs. Im gesamten Landkreis seien aktuell 3252 Fahrzeuge mit Elektro- beziehungsweise Hybridantrieb unterwegs. 30 Ladesäulen mit insgesamt 55 Ladepunkten stünden im Kreisgebiet zur Verfügung.

Ideen zusammenführen

Ralf Hechler, Bürgermeister von Stadt und VG-Ramstein-Miesenbach, zeigte sich erfreut darüber, dass die Infoveranstaltung trotz starker Konkurrenz auf dem Betzenberg sehr gut besucht war. Mit dem IfaS habe die Stadt einen starken Partner für ihr energetisches Quartierskonzept an ihrer Seite. Hechler betonte, dass das aktuelle Treffen unter anderem dazu dienen könne, gute Ideen zusammenzuführen.

Landrat Ralf Leßmeister erklärte, dass der Kreis im kommenden Frühjahr sein eigenes Klimaschutzkonzept auf den Weg bringen werde, wobei nachhaltige Mobilität eine von vielen Facetten sei, die darin Beachtung finden würden. Stolz zeigte sich der Landrat darüber, dass die Bürgerbus-Dichte in Rheinland-Pfalz nirgends höher sei als im Kreis Kaiserslautern. Viel Hoffnung setze Leßmeister in diesem Zusammenhang auf den Bau des Batteriezellenwerks von Opel in Kaiserslautern, wodurch in der Region voraussichtlich 2000 neue Arbeitsplätze entstehen würden, die direkt vom Ausbau der E-Mobilität profitieren könnten.

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