Kreis Kaiserslautern Ein „großes Projekt“

Weil es ohne Unterlass regnet, haben die Verantwortlichen auf der Baustelle des US-Hospitals bei Weilerbach extra ein Zelt aufge
Weil es ohne Unterlass regnet, haben die Verantwortlichen auf der Baustelle des US-Hospitals bei Weilerbach extra ein Zelt aufgebaut.

Reges Treiben herrscht auf vielen Baustellen. Auf dem Gelände des neuen Krankenhauses bei Weilerbach sieht das beim Besuch des Staatssekretärs aber gänzlich anders aus: Statt Bauarbeitern drängen sich Politiker, Verwaltungsmitarbeiter und Journalisten in einem kleinen Zelt. Den Unterstand haben die Verantwortlichen aufgebaut, weil es in Strömen regnet – nicht unbedingt das beste Wetter, um eine Großbaustelle zu präsentieren. Nationale und regionale Fernsehsender haben ihre Berichterstatter geschickt, Zeitungen und Nachrichtenagenturen sind vor Ort, Fotografen ohnehin. Als hätten sie das große Medieninteresse geahnt, drängen sich etliche Bürgermeister, Verbandsbürgermeister, Landtagsabgeordnete und Bundestagsabgeordnete um den Staatssekretär. Weinberg wirkt entspannt. Das miese Wetter nimmt er gelassen – genau wie die meisten anderen hat er sich entsprechendes Schuhwerk unter den schicken Anzug gezogen und scherzt, dass das Wetter dem deutschen Sommer mal wieder alle Ehre mache. Dann sagt er das, was Politiker üblicherweise bei solchen Anlässen sagen. Er spricht von einem „großen Projekt“, das „nicht alltäglich“ sei. Außerdem lobt er die große Verbundenheit zwischen den US-Streitkräften und den Rheinland-Pfälzern. Mit Blick auf das Areal, auf dem bislang noch keine einzige Mauer zu sehen ist, meint Weinberg, es sei schon viel Vorstellungskraft nötig, um zu sehen, was hier entsteht. Auch die Vertreter des US-Militärs zeigen sich erfreut über den Fortgang der Arbeit und loben ihrerseits die gute Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden. Während der Regen unablässig auf das kleine Zelt niederprasselt, in dem bei weitem nicht alle Teilnehmer Platz finden, klärt Winfried Schuch, Leiter der LBB-Niederlassung Weilerbach, die Besucher über den aktuellen Stand der Baustelle auf. In Kurzform lässt sich das folgendermaßen zusammenfassen. Alles ist gut. Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Der Kostenrahmen wird ebenfalls eingehalten und bisher wurde schon einiges geleistet. Mit den Amerikanern arbeite man hervorragend zusammen. Schuch informiert, dass nun die Arbeiten für den neuen Eingangskontrollpunkt vergeben seien. Mit diesem neuen Zugang, so hoffen die Planer, soll der oft lange Rückstau auf der L369, der in Spitzenzeiten bis zur Autobahn reicht, künftig Geschichte sein. Schuch erklärt, dass die Komplexität der Baustelle deutlich höher sei als beim Flughafen Berlin, dessen Fertigstellung sich bekanntermaßen in die Länge zieht. Es gelte, neben den üblichen deutschen Normen auch noch rund 200 US-amerikanische Vorschriften zu beachten. Am Brandschutz erklärt er, was das bedeutet. Während die Deutschen die Philosophie verfolgten vorbeugend zu arbeiten, also Brandmelder einbauen und großen Wert auf Fluchtwege legen, gilt in Amerika ein anderes Prinzip. Dort wird Wert aufs Löschen gelegt, konkret bedeutet das: Einbau von Sprinkleranlagen. Die Planer wagen den Spagat: Es soll einerseits ein Krankenhaus entstehen, das aus Sicht der US-Seite betriebssicher ist, andererseits muss es aber für die deutschen Behörden genehmigungsfähig sein. Und der Zeitplan steht: Spätestens Ende 2018 soll der Generalunternehmer feststehen, der für den Bau des Hospitals verantwortlich ist, das 2022 fertiggestellt sein soll. „Das bleibt unser Ziel“, sagt Schuch.

x