Kreis Kaiserslautern Gesundheitsamt ist auf Ebola-Fall vorbereitet

5000 bis 10.000 Ebola-Neuerkrankungen wöchentlich in Westafrika: Damit rechnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den ersten Dezemberwochen. Wie in Ramstein, so werden auch am New Yorker Großflughafen John F. Kennedy Reisende aus Westafrika scharf beobachtet. In Deutschland wurden oder werden drei Ebola-Patienten, die sich in Afrika infiziert haben, in Hamburg, Frankfurt und Leipzig behandelt. Wie berichtet, ist der Ebola-Patient in Leipzig gestorben. Im Landkreis Kaiserslautern ist man bislang von der Krankheit verschont geblieben. Auf einen möglichen Ebola-Fall vorbereitet sei man jedoch schon, wie der Kreisbeigeordnete Gerhard Müller sagt. Angefangen habe alles mit einer großen Telefonkonferenz des Gesundheitsministeriums mit allen Gesundheitsämtern im August. Zudem wurde der Seuchenplan und Infektionsschutzplan, den man für die Fußballweltmeisterschaft 2006 erarbeitet habe, wieder aus den Archiven geholt und erweitert. „Ich glaube, dass wir vorbereitet sind und wissen, wie wir handeln müssen“, sagt Müller. Konkret bedeutet das: Erhärtet sich ein Ebola-Verdacht beispielsweise in einer Arztpraxis, sei der Patient dort zu behalten und das Gesundheitsamt zu informieren. Der Patient werde dann mit einem Spezialfahrzeug aus Frankfurt abgeholt und dort auf die Isolierstation der Universitätsklinik gebracht. „Die Ärzte bei uns wissen, wie sie mit Infektionskrankheiten umzugehen haben“, betont der Kreisbeigeordnete. Unabhängig davon beschreibt auch das Robert Koch-Institut auf seiner Internetseite, wie sich medizinisches Fachpersonal bei einem Ebola-Verdacht verhalten sollte. Das geht los beim Eigenschutz durch entsprechende Kleidung, über die Isolierung des Erkrankten bis hin zur Desinfektion potenziell kontaminierter Bereiche und der korrekten Abfallentsorgung. Gerhard Müller betont aber auch, dass es derzeit keinen Grund zur Panik gebe. „Das Risiko, dass jemand Ebolafieber aus den von der Epidemie betroffenen Staaten mit nach Deutschland bringt, ist gering“, sagt der Kreisbeigeordnete. Im Übrigen gelte das auch für Asylbewerber. Wie Müller mitgeteilt wurde, sei in diesem Jahr noch niemand aus den von der Epidemie betroffenen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea Rheinland-Pfalz zugewiesen worden. „Auch niemand aus Nigeria und wie mir mitgeteilt wurde, wird uns von dort auch niemand zugewiesen“, berichtet Müller. (ssl)

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