Enkenbach-Alsenborn Jugendtreffs: Spiel und Spaß aber auch Unterstützung bei Problemen

Bürgermeisterin Silke Brunck (rechts) mit den beiden Jugendsozialarbeiterinnen der Verbandsgemeinde, Luisa Halbgewachs (links) u
Bürgermeisterin Silke Brunck (rechts) mit den beiden Jugendsozialarbeiterinnen der Verbandsgemeinde, Luisa Halbgewachs (links) und Katja Goebelt, vor dem Ju.Komm in Enkenbach. Hier finden Jugendliche Spiel und Spaß, können aber auch über ihre Probleme sprechen.

Die Jugendtreffs der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn sollen Rückzugsorte sein, wo Chillen und Spielen angesagt ist, es aber auch Rat und Hilfe gibt. In Fischbach, Frankenstein, Sembach und Enkenbach wollen die Verantwortlichen dabei auch die Talente der Jugendlichen fördern.

Herz und Seele der Jugendtreffs in der Verbandsgemeinde (VG) Enkenbach-Alsenborn sind die beiden Jugendsozialarbeiterinnen Katja Göbelt und Luisa Halbgewachs, die seit Januar 2023 gemeinsam für die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen da sind. Das niederschwellige kostenlose Angebot richtet sich an Zwölf- bis 25-Jährige.

Während sie an verschiedenen Wochentagen in den anderen Treffs vor Ort sind, haben Göbelt und Halbgewachs ihre Basis und ihr Büro im Ju.Komm in Enkenbach, direkt am Bahnhof gelegen. Für die beiden Vollzeitbeschäftigten der Verbandsgemeinde ist es oberste Prämisse, „Freund zu sein“ und Hilfestellung zu bieten. „Wir wollen Vertrauen schaffen und Gespräche auf Augenhöhe führen“, erklärt Göbelt, die dabei auf Fingerspitzengefühl anstatt erhobenen Zeigefinger setzt.

Auch Spiel und Spaß

Themen, die die Jugendlichen mitbrächten, reichten von Lernproblemen und Konflikten in der Schule, der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz, Ableistung von Sozialstunden nach Straffälligkeit bis hin zur Wohnungslosigkeit. Die 38-Jährige weist dabei auf die gute Vernetzung hin, die es ihnen ermögliche, die Hilfesuchenden an adäquate Beratungsstellen wie beispielsweise Pro Familia oder Diakonien zu vermitteln. Auf Wunsch begleiten sie die Jugendlichen zu den Treffen. Nach Göbelts Einschätzung habe die Anzahl an Kindern von psychisch erkrankten Eltern zugenommen.

In den Jugendtreffs dreht sich aber bei weitem nicht alles nur um Probleme. Vielmehr sind es auch Stätten für Spiel und Spaß. Die angebotene Bandbreite erstreckt sich von Mal- und Bastelsachen für die Jüngeren bis hin zu Brettspielen, Nintendo Switch, Tischtennis, Billard, Dartscheibe und Tischfußball für die Älteren. An einem Boxsack können sich die jungen Erwachsenen auch mal abreagieren. Im Fischbacher Treff wurde auf Wunsch der Jugendlichen ein Air-Hockey-Tisch aufgestellt.

Talente fördern

Kostenlose Getränke und gemütliche Couchecken laden zum Verweilen ein – beim Ju.Komm in Enkenbach immer freitags von 16 bis 19 Uhr. Außerhalb dieser Zeit bieten die Betreuer Einzelfallhilfe an, zu deren Beratung auch manchmal Eltern hinzugezogen würden. „Wir haben immer ein offenes Ohr und hören zu. So erkennen wir, wo sich Probleme herauskristallisieren. Und wenn es zu einem Vorfall kommt, wird dies direkt von uns angesprochen“, versichert Luisa Halbgewachs.

In Einzelgesprächen möchten sie und ihre Kollegin die Jugendlichen zur Selbstreflexion führen. Da sie die Jugendtreffbesucher mittlerweile gut kennen würden, wüssten sie ebenso um die Talente Einzelner. Dementsprechend machen die Sozialarbeiterinnen die Jugendlichen auf Angebote von Vereinen an ihren Wohnorten aufmerksam, erklärt die 25-Jährige. So stehen sie beispielsweise mit der KVK Enkenbach in Kontakt. An Aktionstagen gebe es auch Schnuppertrainings, etwa bei Fußballvereinen.

Jugendliche aus Syrien und Ukraine gut integriert

„Die Kinder kommen in die Treffs zum Abschalten. Gleichzeitig können sie über Probleme reden. Uns ist es wichtig, dass sie hier keine Maßregelung erfahren“, meint Silke Brunck. Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn sieht die Jugendlichen auch als Ideengeber. Sie könnten ihre Meinung und ihren Bedarf kundtun, sodass die Jugendsozialarbeiterinnen dann als Sprachrohr zwischen ihnen und den einzelnen Ortsbürgermeistern fungierten.

Katja Göbelt freut sich, dass Jugendliche aus Syrien, der Ukraine und anderen Ländern gut integriert würden, auch dank der Mithilfe von Oberstufenschülern der IGS Enkenbach. Die Jugendlichen verständigten sich schnell untereinander und es gebe keinerlei rechtsradikale Gesinnung. Freitags kämen circa 30 Besucher in die Bahnhofstraße 2 ins Ju.Komm, dessen Räumlichkeiten die Verbandsgemeinde von der Ortsgemeinde Enkenbach-Alsenborn angemietet hat.

Kontakt

Die beiden Jugendsozialarbeiterinnen sind per E-Mail erreichbar unter katja.goebelt@dasjugendbuero.de und luisa.halbgewachs@dasjugendbuero.de.

Gespräch in der gemütlichen Couchecke: Hier können sonst Jugendliche von zwölf bis 25 Jahren chillen.
Gespräch in der gemütlichen Couchecke: Hier können sonst Jugendliche von zwölf bis 25 Jahren chillen.
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