Rodenbach Kunst und Handwerk bei Wasserhauser Kerwe

Die Rodenbacherin Karolina Fink brachte ihre eigenen Kunstwerke mit auf die Wasserhauser Kerwe.
Die Rodenbacherin Karolina Fink brachte ihre eigenen Kunstwerke mit auf die Wasserhauser Kerwe.

Einen Strauß sucht man bei der Wasserhauser Kerwe in Rodenbach vergeblich. Es sind andere Dinge, die die vom Gesangverein 1884 Rodenbach (GV) ausgerichtete Veranstaltung besonders machen.

Gleich zwei Jubiläen wurden am Wochenende am Wasserhaus in Rodenbach gefeiert: das 100-jährige Bestehen der Kerwe sowie das 140. Jubiläum des Kerweausrichters, des Gesangvereins Rodenbach. Hinter dem Gebäude, auf dessen Vorderseite die Vereinsmitglieder Speisen und Getränke verkaufen, befindet sich das Wasserhaus – Namensgeber der Kerwe. Die Veranstaltung wurde in diesem Jahr erstmals um einen kleinen Handwerks- und Genussmarkt ergänzt. Karolina Fink war als Beschickerin beim Markt. An ihrem Stand bot sie Kunstwerke zum Verkauf an. Auf ihren Gemälden haben die Motive hauptsächlich mit der Schwangerschaft zu tun. „Für mich ist das ein sehr emotionales Thema“, erzählt Fink.

Die Kunst sei zu ihrem Alltag als Mediengestalterin der ideale Ausgleich. Bevor die Rodenbacherin ihre Ideen auf das Blatt oder die Leinwand bringt, zeichne sie die Motive zunächst auf ihrem Tablet vor. „Das funktioniert mit Kindern einfach am besten“, sagt Fink. Wenn ihre Kinder mal eine unruhige Nacht haben, greife sie auch schon mal im Bett zum digitalen Pinsel. Ansonsten entstehen ihre Kunstwerke meist im Keller. Dort hat sich die Rodenbacherin ihren künstlerischen Rückzugsort geschaffen. „Ein kleiner Raum nur für mich“, erklärt sie. Schließlich benötigten die Leinwände Platz, auf denen die Mutter-Kind-Motive entstehen.

Fünf Wochen für eine Schildkröte

Kunstvoll ging es auch am Stand von Iris Heberger zu. Zu entdecken gab es dort viele Produkte rund ums Thema Häkeln. In ihrer Auslage sind unter anderem ein Storch und eine Schildkröte zu finden. „Häkeln ist für mich ein Entspannungsfaktor“, sagt sie. Entspannt gehe es dabei nicht immer zu. So habe sie das ein oder andere Tier auch schon mal vorübergehend in der Ecke liegen lassen. „Ich war total wütend, dass es nicht so geklappt hat, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagt Heberger und lacht. Erst ein halbes Jahr später habe sie ihr Werk schließlich vollendet. Sie häkelt stets nach Anleitung. „Darauf muss man unbedingt achten“, ansonsten versinke man bei den verschiedenen Maschen und Häkelmustern schnell im Chaos. Rund fünf Wochen benötigt sie, um eine Schildkröte zu häkeln. Meist nehme sie sich dafür abends einige Stunden Zeit. „Aber nur, wenn ich nicht zu müde bin“, sagt Heberger.

Am späten Nachmittag war der Besucherandrang auf dem Festplatz überschaubar.
Am späten Nachmittag war der Besucherandrang auf dem Festplatz überschaubar.
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