Kreis Kaiserslautern Kurzsichtiger Vandalismus

Ein zerstörter Hochstuhl bei Trippstadt: Nicht nur Sachbeschädigung, sondern obendrein eine Vergrößerung der Gefahr, dass die Sc
Ein zerstörter Hochstuhl bei Trippstadt: Nicht nur Sachbeschädigung, sondern obendrein eine Vergrößerung der Gefahr, dass die Schweinepest eingeschleppt wird, betont Kreisjagdmeister Hubertus Gramowski.

Immer wieder lassen Jagdgegner ihre Energien an Jagdeinrichtungen aus und demolieren vor allem Hochsitze. Derzeit beklagt vor allem die Jagdgenossenschaft Trippstadt systematisch zerstörte Hochsitze.

„Diese sogenannten Tierschützer sind wohl vor allem nicht informiert über den gesellschaftlichen Auftrag zur Reduzierung der Schwarzwildbestände“, sagt Kreisjagdmeister Hubertus Gramowski. In Anbetracht der sich immer weiter ausbreitenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) ruft er die Bevölkerung zur Mithilfe auf und bittet alle Wald- und Flurbesucher um besondere Aufmerksamkeit und um Hinweise an die Polizei. „Es handelt sich nicht nur um Sachbeschädigung und Störung der Jagdausübung, sondern wegen der drohenden ASP auch um Behinderung vorbeugender Tierseuchenbekämpfung“, betont Gramowski, der auf mittlerweile vier zerstörte Hochsitze hinweist; zwei wurden nach Wiederaufbau erneut zerstört, zudem wurden zwei Kirrungen verwüstet. Die Jäger gehen laut Kreisjagdmeister derzeit an ihre körperlichen Grenzen, unternehmen alles, um den Schwarzwildbestand so gut es geht zu dezimieren. Mit jeder Wildsau zu viel steige auch das Risiko eines ASP-Ausbruchs. Während im nahen Belgien immer mehr infizierte Sauen auftauchen, Luxemburg einen 30 Kilometer langen Grenzzaun zum Schutz gegen die ASP baue, sehe sich die hiesige Jägerschaft noch mit Vandalismus konfrontiert, schüttelt der Kreisjagdmeister den Kopf. Jeder müsse wissen, auch die Jagdgegner, dass ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest verheerende Folgen für die gesamte Wirtschaft habe. Noch ist Deutschland seuchenfrei. Allerdings hängt ASP wie ein Damoklesschwert auch über der Pfalz. Noch ist die Schweinepest in der Region nicht angekommen. Das für Tierseuchen zuständige Friedrich-Löffler-Institut hat in seiner jüngsten Meldung von Ende März gemeldet, dass sich das ASP-Geschehen in der Wildschweinpopulation vor allem in Ungarn, Polen, Belgien und in den baltischen Staaten sowie in den Hausschweinbeständen insbesondere in Rumänen weiter fortsetze. Auch in China und in Vietnam verbreite sich ASP weiter. Das ASP-Virus ist extrem lange in der Umwelt haltbar, vor allem in Blut, Fleischprodukten und Kadavern infizierter Haus- und Wildschweine. Die größte Gefahr für einen Eintrag geht von der Einfuhr, Entsorgung und Verfütterung von Schweine- oder Wildschweinefleischprodukten aus, die das ASP-Virus enthalten. Das Friedrich-Löffler-Institut warnt deshalb eindringlich vor dem Mitbringen von Schweine- oder Wildschweinefleisch oder Fleischerzeugnissen – Schinken, Salami und ähnlichem – aus betroffenen Gebieten. Auch Manfred Stahl, Jagdvorsteher und Ortsbürgermeister von Trippstadt, bittet die Bevölkerung um sachdienliche Hinweise an die Polizei unter Telefon 0631/369 -2250 oder auch an ihn unter 06306/2502. Im Übrigen weist er daraufhin, dass es sich bei der Zerstörung und Beschädigung der im Eigentum der Jagdpächter befindlichen Hochstände um eine schweren Straftatbestand handelt, der unnachgiebig geahndet werde. Inzwischen hat der zuständige Jagdpächter für sachdienliche Hinweise, die zum Erfassen der Täter beitragen, eine Belohnung ausgesetzt.

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