Kreis Kaiserslautern Landfrauen stellen sich neu auf

„Jeder Ortsverein muss sich neu aufstellen“, erklärt Else Albrecht, Vorsitzende der Landfrauen im Kreisverband Kaiserslautern.
»Jeder Ortsverein muss sich neu aufstellen«, erklärt Else Albrecht, Vorsitzende der Landfrauen im Kreisverband Kaiserslautern.

Ende August hat sich der Ortsverein der Landfrauen in Mehlbach bei einer Mitgliederversammlung aufgelöst – 45 Jahre nach seiner Gründung. Nicht ganz freiwillig, wie Landfrauen-Kreisvorsitzende Else Albrecht erzählt. Mit der RHEINPFALZ hat sie über die Hintergründe gesprochen.

Die Landfrauen gehören zum Dorfleben dazu. Seit Jahrzehnten treffen sie sich vielerorts, um in geselliger Runde beispielsweise neue Rezepte auszuprobieren und so die Ernährungsbildung voranzubringen. Doch das ist bei Weitem nicht alles. Die Landfrauen prägen oft auch das gesellschaftliche Miteinander abseits der Küche. Regelmäßig standen in Mehlbach unter anderem Mehrtagesfahrten und Besichtigungen im Kalender. Damit ist nun erstmal Schluss. „Jeder Ortsverein muss sich neu aufstellen“, erklärt Else Albrecht, Vorsitzende der Landfrauen im Kreisverband Kaiserslautern.

Hohe Einnahmen rufen Finanzamt auf den Plan

Dahinter stecken Vorgaben des Finanzamtes. Dieses habe kritisiert, dass mancher Ortsverein die Obergrenze der umsatzsteuerfreien Einnahmen überschritten habe. Ohne die Neugründung als eingetragner Verein müssten die Landfrauen Steuern nachzahlen. Zudem haftete dafür bisher lediglich die Präsidentin des Landesverbandes. „Doch die kann nicht für alle eintreten“, meint Albrecht. Um die Präsidentin von dieser Last befreien zu können, müssten sich die Ortsvereine nach einer Auflösung fortan anders organisieren. Mit der Neugründung geben sich die Ortsvereine nach und nach eine neue Satzung. Darin soll auch die Frage der Haftung geklärt werden. Hilfestellung gibt es dabei von der Kreisvorsitzenden. „Wir sind dabei, jeden Ortsverein bei der Neugründung als eingetragener Verein zu unterstützen.“ Die Haftungsfrage liege dann in den Händen der Ortsvereine – und nicht mehr bei einer Privatperson. „Wir wollen so den Landesverband von seiner Last befreien“, betont Albrecht. Niemand solle ihrer Meinung nach in die Bredouille kommen, mit seinem Privatvermögen haften zu müssen.

Viele Neugründungen

„Eine ganze Reihe von Neugründungen als eingetragener Verein hat es bereits gegeben“, erläutert Albrecht, wie es im Landkreis Kaiserslautern derzeit aussieht. Damit seien die Ortsvereine selbst für sich verantwortlich und müssten eigenständig mit ihren finanziellen Mitteln wirtschaften. An den Beziehungen zum Landesverband ändere sich dadurch allerdings nichts. Auch künftig solle die Kopplung zwischen Landesverband und den Ortsvereinen fortgeführt werden. Albrecht steht voll und ganz hinter dieser Entscheidung: „Ich befürworte das sehr.“ Den bisherigen Verfahrensweg empfindet Albrecht als „eine Unzumutbarkeit.“

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