Kreis Kaiserslautern Mit Geschichte und Landschaft vertraut

Heinz Lorenz
Heinz Lorenz

Er stammte eigentlich aus der Vorderpfalz, war aber gleichwohl mit unserer Gegend in vielfältiger Weise verbunden. Heinz Lorenz, ein überaus produktiver Schriftsteller, veröffentlichte Romane und Schauspiele, in denen er unter anderem die Westpfalz und ihre Menschen einfühlsam porträtierte. Für sein Schaffen wurde er mit der Pfalzplakette und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Heinz Lorenz, am 9. Juli 1888 in Lambrecht geboren, war der Sohn eines Gemischtwarenhändlers. Als Junge verbrachte er vier Jahre bei seiner älteren Schwester in Landstuhl, um die hiesige Lateinschule zu besuchen. 1907 trat er als Fahnenjunker bei den „Kaisergrenadieren“ ein, wurde bald zum Leutnant befördert, nahm am Ersten Weltkrieg teil und geriet in französische Gefangenschaft. 1921 ging Lorenz nach Berlin und arbeitete zunächst als Redakteur bei der „Eleganten Welt“. Danach organisierte er im Berliner Sportpalast Boxkämpfe und Sechstagerennen, Konzerte und künstlerische Veranstaltungen. Im Zweiten Weltkrieg war er, inzwischen zum Major avanciert, in Paris für die Truppenbetreuung mit Kino und Theater zuständig. Lorenz wurde vor allem als vielseitiger Erzähler und Dramatiker bekannt. Er schrieb an die 80 Romane, von denen einige in Buchform, die meisten jedoch als Fortsetzungen in Zeitungen und Illustrierten erschienen. Mit der regionalen Geschichte beschäftigte sich Lorenz in der Novelle „Frithart, der Fähndrich“, einer Erzählung aus der Zeit der Landsknechte, und in dem Roman „Der Koloss“, einem Epos um Franz von Sickingen. Die breit angelegte Schilderung ist gut recherchiert und zeichnet sich durch genaue Ortskenntnis aus. Der Autor schuf auch zahlreiche Stücke für das Theater und die Freilichtbühne. Sein Lustspiel „Das Gasthaus im Niemandsland“ wurde nicht nur in Queidersbach, sondern auch in Mannheim, München und Leipzig aufgeführt. Seine Komödie „Das Musikantendorf“, eine Huldigung an die Westpfalz, wurde auf über 40 Bühnen gespielt und machte Mackenbach in ganz Deutschland bekannt. Mit seinen Stücken wollte er „dem Volk einen Spiegel entgegenhalten, in dem es sich selbst Zug um Zug wiedererkannte, mit all seinen kleinen bescheidenen Freuden und großen Sehnsüchten, mit seinen hohen und tiefen Leidenschaften, mit seinem Lachen und Weinen.“ 1963 hatte sein Schauspiel „Ein wunderliches Dokument“ auf der Burg Nanstein Premiere. Das Volksstück in zwei Teilen beginnt unmittelbar nach Sickingens Tod. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen die Kundschafterin Schonette und ein Vermächtnis des Ritters. Heinz Lorenz starb am 20. August 1966 und wurde in Landstuhl beerdigt.

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