Kreis Kaiserslautern Nach 26 Jahren Abschied vom Schreibtisch des Bürgermeisters

Seinen Arbeitsplatz wird er zwar erst am offiziell letzten Tag seiner Amtszeit zum 17. Januar räumen, die feierliche Verabschiedung findet bereits heute statt: Werner Holz, SPD-Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau, geht nach knapp 26 Jahren als Chef der Verwaltung in den Ruhestand. Die RHEINPFALZ hat einige seiner Amtskollegen und Weggefährten um eine Würdigung gebeten.

Der gelernte Verwaltungsmann übernahm das Amt im Januar 1990 als Nachfolger seines Parteigenossen Horst Sülzle. Werner Holz ist erst der dritte Bürgermeister der 1972 gebildeten Verbandsgemeinde: Vor Sülzle trug bis 1982 Peter Holz die Amtskette. Der Vater des jetzt scheidenden Verwaltungschefs war zunächst ehren- und dann hauptamtlicher Bürgermeister von Bruchmühlbach-Miesau. Damit haben Vater und Sohn Holz über ein halbes Jahrhundert die Verwaltung der Gebietskörperschaft geprägt. Sein Kollege in der Verbandsgemeinde Landstuhl, Peter Degenhardt (CDU), rühmt vor allem Holz’ „stets profunde Kenntnisse des Verwaltungsrechts“. Er sei „ein sachlicher und in seiner Verbandsgemeinde sehr rühriger Kollege, mit dem ich zudem auch eine interessante gemeinsame Zeit im Kreistag verbringen konnte“. Auch dort sei er „prinzipienfest“ gewesen. Uwe Unnold (FWG), Verwaltungschef der Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd, erinnert sich an „gelegentliche, eher zufällige Begegnungen“, bei denen sich Holz „stets höflich und freundlich“ gezeigt habe. Bei Dienstbesprechungen mit dem Landrat sei er „durch Fachkompetenz und Rechtswissen“ aufgefallen. Ähnlich äußert sich der Landrat selbst. Für Paul Junker (CDU) ist Holz „der Unbeugsame aus dem Westen unseres Landkreises, ein Bürgermeister mit Ecken und Kanten, der die Auseinandersetzung mit niemandem scheut, der aber durchaus auch kompromissbereit ist, wenn es ihm opportun erscheint“. „Werner Holz ist ein erfahrener und ausgewiesener Verwaltungsfachmann, der sicher alles für seine VG Bruchmühlbach-Miesau gegeben hat“, konstatiert der Erste Beigeordnete von Ramstein-Miesenbach, Ralf Hechler (CDU). „Befremdet hat mich sein Verhalten in den letzten Monaten, als in der von Bruchmühlbach-Miesau und Werner Holz angezettelten Diskussion“ um die Gebietsreform Bedenken gegen die Nachbar-VG anklangen. Dies habe auf „offene Antipathie gegen uns“ hingedeutet, obwohl „mit uns bis dato noch immer kein verantwortlicher Politiker aus Bruchmühlbach-Miesau gesprochen“ habe. Alt-Landrat Rolf Künne ist Holz’ Parteigenosse und „hatte deshalb dreifach mit ihm zu tun, nämlich in der Partei, als Bürgermeister und als Kreistagsmitglied“. Auch er hält ihn für „einen absoluten Fachmann, der genau weiß, wie ein Fall rechtlich gelagert ist und was wo steht“. Dieser Anspruch, „das Recht über alles zu stellen, hat ihm aber oft Schwierigkeiten gemacht und auch Kritik aus den eigenen Reihen eingetragen“. Die Verbandsgemeinde habe er „sauber und stringent geführt“. Anja Pfeiffer (CDU), Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Weilerbach, hat Holz nach eigener Aussage „selten getroffen, zumal er auch nie zu den Sitzungen des Gemeinde- und Städtebunds kam“. Dennoch sei er „zu mir immer sehr nett und zuvorkommend“ gewesen. Die Verabschiedung von Werner Holz findet heute in derselben Ratssitzung statt wie die Vereidigung seines CDU-Nachfolgers Erik Emich, der übrigens morgen seinen 43. Geburtstag feiern kann. Er hat zwischen 1989 und ’91 im Bruchmühlbach-Miesauer Rathaus eine Verwaltungsausbildung durchlaufen, war also der „Lehrbub“ von Holz. Heute sagt er: „Während meiner Ausbildung und nachfolgender Tätigkeit bei der Verbandsgemeindeverwaltung habe ich die strukturierte und zielstrebige Arbeitsweise von Werner Holz kennengelernt. Für die Mitarbeiter brachte dies manche Herausforderung neben der Alltagsarbeit mit sich.“ (rik)

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