Queidersbach Naturbühne: Sommernachtstraum wird auf Pfälzisch aufgeführt

Die Naturbühne ist Spielort des Somemrnachtstraums. Im Moment wird noch fleißig geprobt, Regisseur Rajko Schäfer, der den Elfen
Die Naturbühne ist Spielort des Somemrnachtstraums. Im Moment wird noch fleißig geprobt, Regisseur Rajko Schäfer, der den Elfen Puck verkörpert, beobachtet die Proben.

Wenn Queidersbach zu Athen wird und Elfen mit Liebenden ihren Schabernack treiben, dann ist der Verein Naturbühne „Am Falkenstein“ Queidersbach im Einsatz. An drei Wochenenden im August wollen die Schauspielamateure dem Publikum Shakespeare auf besondere Art nahebringen.

Vor der malerischen Kulisse der Buntsandsteinfelsen im Wald am Ortsrand von Queidersbach tummeln sich 14 Akteure. Aus verschiedenen Ecken des Waldes tauchen sie auf und füllen so nach und nach die Naturbühne mit Leben. Es wird gestritten, geflirtet, verzaubert und gelacht. „Jo, hasche ah werre wohr. Mer han jo sunschd kä Fräähd“, „E beeijs Weib, die hott de Deiwel im Galopp verlor“ – so schallt es durch den Wald. Denn die Theatergruppe präsentiert ihr Stück in Pfälzer Mundart.

Als eine der meistgespielten Komödien William Shakespeares ist „Ein Sommernachtstraum“ Theateraffinen bestens bekannt, überrascht hier aber mit einer Neuinszenierung. Regisseur Rajko Schäfer hat den Schauplatz des Zauberwaldes von Athen in den hiesigen Wald verlegt, Herzog Theseus wird Graf Theodor zu Queidersbach und die Athener Liebespaare werden zu „Querschbacher Verliebte“. Die meisten Charaktere tragen ihre Rolle im pfälzischen Dialekt vor. Dazu hat Schäfer Shakespeares Werk mithilfe des Reclam-Heftes ins Pfälzische übersetzt. Vierzehn Tage intensive Arbeit habe er dafür benötigt.

Kräftige Stimmen nötig

Nun sollen die Schauspieler dem 46 Seiten fassenden Drehbuch mit Improvisation und Subtext Leben einhauchen und ein authentisches Spiel entstehen lassen. Das Lustspiel in fünf Akten rund um die Hochzeit des Adligen dreht sich um Liebe, Eifersucht und Magie und lässt die Realität mit Illusion teilweise verschmelzen. Der Regisseur selbst verkörpert den Elfen Puck, der an der Verzauberung der Liebespaare beteiligt ist.

Schäfer, der gleichzeitig Erster Vorsitzender des Vereins ist, betont die Gemeinschaft der Aktiven: „Es gibt keinen Entscheider, das Ensemble entscheidet alles zusammen. Wir sind eins und das ist uns sehr wichtig.“ Bei den Kostümen habe man sich abgesprochen, jeder kümmere sich dann selbst um sein Kostüm. Drei Techniker und 15 Helfer im Hintergrund sollen für einen reibungslosen Ablauf der insgesamt sieben Aufführungen sorgen. Bis es so weit ist, wird das Ensemble 57 Proben absolviert haben. In Anbetracht der Tatsache, dass das Spielen in freier Natur ohne Mikrofone eine gewisse Stimmgewalt der Schauspieler voraussetzt, trainiere man gemeinsam sein naturgegebenes Werkzeug mit Atem- und Stimmübungen sowie Gesang zu Beginn jeder Probe.

Etwas Lampenfieber auch dabei

Tommy Bohl, der die Rolle des Marius verkörpert, bezeugt, wie anstrengend die Proben gerade in der Endphase sind. Drei- bis viermal die Woche werde geprobt. Lampenfieber käme spätestens bei der ersten Aufführung auf. „Wenn man dann hier oben steht und die vielen Zuschauer vor sich hat, das ist schon aufregend“, erinnert sich der Queidersbacher, der auch schon 2018 bei der Inszenierung eines Stückes von Paul Münch mitwirkte. Damals spielte Wein eine Rolle, welcher dann auch ganz real in den jeweiligen Szenen getrunken wurde. Das habe zur Gelassenheit beigetragen. Mit einem Augenzwinkern Richtung Regisseur moniert Pohl schmunzelnd, dass dieses Mal kein Alkohol fließe.

Diesen wiederum gibt es aber nebst alkoholfreien Getränken und Essen für das Publikum. Die Wiese vor der Naturbühne werde mit circa 250 Plätzen bestuhlt. Für Kurzentschlossene gibt es eine Abendkasse. Am 17. August startet um 20 Uhr die Premiere des pfälzischen Sommernachtstraums.

Info

Weitere Infos und Reservierungen gibt es per E-Mail unter naturbuehne-am-falkenstein@web.de.

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