Kindsbach Osterkonzert der Kolpingkapelle kommt beim Publikum gut an

Die Kolpingkapelle brachte ein abwechslungsreiches Programm auf die Bühne.
Die Kolpingkapelle brachte ein abwechslungsreiches Programm auf die Bühne.

Die Konzerte der Kolpingkapelle Kindsbach sind seit Jahren Selbstläufer. Für Qualität und Anspruch steht ihr musikalischer Leiter Bernd Jörg. Am Sonntag ging das 54. Osterkonzert über die Bühne der bis zum letzten Platz besetzten Mehrzweckhalle.

Von Virtuosität (im solistischen Bereich) bis Präzision (im sinfonischen Registerspiel) erstreckte sich die orchestrale Gestaltung. Bei 75 Musikern und Musikerinnen zwischen 14 und 86 Jahren konnte Bernd Jörg aus dem Vollen schöpfen. Besonders der erste Teil stand unter dem Eindruck niveauvoller Stilistik. Flöten und Becken, Horn und strahlende Trompeten bereiteten den Teppich für eine majestätisch klingende Konzerteröffnung. Bei „Majestic Entrance“, komponiert von Bert Appermont, heischten die Instrumente nur so um Aufmerksamkeit. Ein weiteres Beispiel anspruchsvoller sinfonischer Dichtung war „Red Rock Mountain“. Klarinetten, Flöten und ausbalancierende Bläser zeichneten Flüsse, Wälder und sprudelnde Wasser aus der Bergwelt Pennsylvanias. Ein stimmungsvolles Tenorhornsolo, dargeboten von Stephan Koch, und tiefe Tuben prägten die irische Ballade „Carrickfergus“ des Tirolers Michael Geisler. Moderne und Mittelalter paarten sich bei dem Stück „Wildenstein“, einer musikalischen Sage aus der Wehraschlucht im Südschwarzwald. Nordische Trommeln und einsam klingende Trompeten bliesen dem Publikum raue Wikingerluft entgegen. „Sons of the Midnights Sun“ hieß die eindrucksvolle Komposition des Finnen Timo Forsström. Mit rundem Fagottspiel und beschwingter Melodik wartete „Mein großer Traum“ auf. Die fröhliche Polka im Stil von Kurt Gäble entstand während der Pandemiezeit.

Einen Grandprix der Volksmusik bot zunächst der zweite Teil des Konzerts. Klar, eingängig und quasi als Motto spielte das Orchester „So schön ist Blasmusik“ von Martin Scharnagl. Thomas G. Greiners „Panorama-Marsch“ verband schillernden Orchesterklang mit fesselnder Rhythmik. „Kannst du Knödel kochen“ fragte anschließend Bernd Jörg. Als singender Dirigent zeigte er mit seinem Orchester seine Verbundenheit zu ansteckender Unterhaltungsmusik. Schnell und burschikos kam der „Maxglaner Reloaded“-Marsch aus einem Salzburger Stadtteil daher. Gigantischen Rock – Burn, Highway Star und Smoke on the Water – gab es mit einem „Deep Purple Medley“ zu hören. Trompeten, Percussion und ein Saxofonsolo veranlassten das Publikum zu langem Sonderapplaus.

Zwei Zugaben erklatscht

Lange mussten die drei Jungmusiker Silas Burger, Phil Scott und Florian Steiner auf ihren Auftritt warten. Mit Shaker, Schellenring und Maracas verstärkten sie die Schlagzeugkollegen bei „Don’t stop believin“ von Journey und bei „Highway to Hell“. Heiße Töne dazu lieferte Solotrompeter Markus Koch. Seine Trompetenkünste standen auch im Mittelpunkt der tänzerisch-kämpferischen Volksweise „Bella Ciao“. Überbordende Rhythmik lieferte das Orchester. Abwechslungsreich und Generationen übergreifend sei das Konzert gewesen, lautete das einstimmige Urteil der Besucher und Besucherinnen. Zwei Zugaben erklatschten sie sich.

Durch Matthias Laufer zeichnete der Landesmusikverband Rheinland-Pfalz Stefan Lang mit dem Goldenen Ehrenzeichen für 30 Jahre aktives Spielen aus. Anette Fitzpatrick, Christopher Hotzan, Judith Wilhelm und Thorsten Würmell bekamen für 20 Jahre das Silberne Ehrenzeichen. Die Vereinsnadel in Silber für 25 Jahre vergab Vorsitzender Michael Lüer an Joachim Wilhelm. Bronzeabzeichen für 15 Jahre erhielten Michael Blanz, Uschi Blanz, Martin Naujok und Marina Schneider. Alle Jugendlichen seien ins große Orchester aufgerückt. Umso wichtiger seien rückblickend die Schulbesuche von Orchestermitgliedern im vergangenen Jahr gewesen. 15 neue Musiker habe man dadurch gewinnen können – allein fünf Schlagzeuger und Percussionisten. Auch die Integration junger Flüchtlinge sei gelungen, freute sich Lüer.

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