Kreis Kaiserslautern Peter Degenhardt kritisiert erneuten Kerosinablass über der Westpfalz

Findet nicht zum ersten Mal deutliche Worte, wenn es um Kerosin-Ablässe in der Region geht: Peter Degenhardt.
Findet nicht zum ersten Mal deutliche Worte, wenn es um Kerosin-Ablässe in der Region geht: Peter Degenhardt.

Nach dem erneuten Ablassen vieler Tonnen Kerosin über der Westpfalz und dem Saarland hat sich der Vorsitzende des Zentrums Pfälzerwald-Touristik und des Mountainbikeparks Pfälzerwald, Peter Degenhardt, besorgt gezeigt. Davon abgesehen torpedierten Vorfälle wie dieser die hiesigen Bemühungen, den Tourismus anzukurbeln.

„Meine Besorgnis gilt einmal der Gesundheit unserer Bevölkerung“, sagt der CDU-Politiker. Die wiederholten Äußerungen von Experten, angesichts der großen Höhe beim Ablassen und der Verwirbelung komme von dem Treibstoff so gut wie nichts unten an, vermögen Degenhardt nicht zu überzeugen. „Meine geringen physikalischen Restkenntnisse aus meiner Schulzeit sagen mir, dass nichts vollständig verschwindet. Und wenn dem so wäre, dann könnte man den Treibstoff ja auch über Städten ablassen und müsste nicht immer den Pfälzerwald und die Westpfalz wählen.“

„Ungewöhnlich und ärgerlich“ findet er zudem, dass jetzt sogar eine Maschine, die im Ausland gestartet und wieder zu ihrem Startflughafen im Ausland zurückgekehrt ist, über der Westpfalz ihren Treibstoff abgelassen habe. Die Frachtmaschine des Betreibers Cargolux war am Mittwoch in Luxemburg mit dem Ziel Johannisburg gestartet. Doch da bereits beim Start ein Schaden am Triebwerk gemeldet wurde, wurde es nichts mit dem Flug nach Südafrika. Die Boing drehte um und ließ nach Angaben der Deutschen Flugsicherung „aus Sicherheitsgründen“ in einer Höhe von 4300 bis 5500 Metern Höhe rund 50 Tonnen Kerosin ab, bevor sie nach Luxemburg zurückkehrte. Laut der Plattform Flightradar flog die Maschine zwischen 7 und 8 Uhr zwei Schleifen über der Pfalz und dem Saarland, die sie im Osten bis zum Rand des Pfälzerwalds und im Westen bis etwa zum Naturpark Saar-Hunsrück führte.

Neben allgemeinen Gesundheits- und Umweltgefahren fürchtet Degenhardt, der auch Bürgermeister der waldreichen Verbandsgemeinde Landstuhl ist, auch negative Auswirkungen solcher Vorfälle auf „das zarte Pflänzlein Tourismus“, wie er sagt. Wenn Urlauber mitbekämen, dass über ihren Köpfen manchmal mehrfach in der Woche tonnenweise Kerosin abgelassen werde, torpediere dies nicht unerheblich alle Bemühungen, den Fremdenverkehr mit viel Engagement und Kreativität anzukurbeln. „Außerdem stellt sich mir die Frage, warum eine Region, die ohnehin bereits stark unter militärischen Lasten leidet, nun auch noch diese Bürde zu tragen hat“, sagt Degenhardt und spielt damit auf die Dreifachbelastung der Westpfalz durch den Flugverkehr von und zur Air Base Ramstein sowie die Flugübungszonen Polygone und TRA Lauter an.

6132637_1_org_Pfaelzerwald_Newsletter_-_Contentbox_16_x_9

Kennen Sie schon unseren Pfälzerwald-Newsletter?

Wo gibt es neue Wanderwege? Siedelt sich wirklich ein Wolfsrudel im Pfälzerwald an? Welche Hütten haben zur Zeit offen? Jeden Donnerstag schreiben RHEINPFALZ-Autorinnen und -Autoren aus der gesamten Pfalz über Themen rund um den Pfälzerwald. Jedes Mal mit Ausflugstipp!

An dieser Stelle finden Sie Umfragen von Opinary.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

x