Reichenbach-Steegen Rat fordert Tempo-30-Zonen

Solche Schilder wünschen sich die Ratsmitglieder.
Solche Schilder wünschen sich die Ratsmitglieder.

In der Hauptstraße in Reichenbach-Steegen soll in vier Bereichen Tempo 30 eingerichtet werden. Das möchte zumindest der Ortsgemeinderat. Er beauftragte Ortsbürgermeisterin Kathrin Wolf, mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) Kaiserslautern erneut über dieses Anliegen zu sprechen.

Das Thema sei schon öfter Beratungsgegenstand im Ortsgemeinderat gewesen. Es sei jedoch noch nichts geschehen, beklagten die Ratsmitglieder. Auch die Verwaltung der Verbandsgemeinde wurde kritisiert. Dass der Landesbetrieb Mobilität eine Tempo-30-Zone ablehnt, ist für die meisten Ratsmitglieder nicht begreifbar, zumal in Mackenbach und Rodenbach sogar Ampeln in den Ortsdurchfahrten aufgestellt wurden. Von der Verwaltung werde der Rat nur darüber informiert, was nicht geht. Welche Möglichkeiten es gibt, um Tempo 30 einführen zu können, werde hingegen nicht mitgeteilt, beklagte Michael Peters von der CDU.

Zumindest Hinweisschilder aufstellen

Die WG Wolf forderte in einem Antrag, dass der Gemeinderat die Verwaltung beauftragen soll, „Freiwillig 30 km/h – wegen uns Schüler“-Schilder und Hinweisschilder aufzustellen – an der Bahnhofstraße, wo der Radweg die Hauptstraße kreuzt, an der Schulstraße Ecke Bahnhofstraße, wo die Hauptstraße kreuzt, und im Bereich Kümmelstraße/Kirchstraße, wo die Hauptstraße gekreuzt wird. Günter Albert von der FWG fordert darüber hinaus eine Beschilderung am Ortseingang aus Richtung Oberstaufenbach.

Die Gefährdung und Belastung durch den zunehmenden Verkehr sei bereits mehrfach thematisiert worden. Ein Ergebnis daraus seien die gewünschten Tempo-30-Zonen auf den gemeindeeigenen Straßen. Jedoch sieht die WG Wolf weiterhin eine Verkehrsgefährdung – insbesondere für Schüler, Fußgänger und Radfahrer –, vor allem, wenn eine Querung der Landesstraße (Hauptstraße) notwendig sei. Vom zuständigen Landesbetrieb Mobilität seien bisher nur abweisende Signale wahrnehmbar, so die WG. Der Rat solle seinen Entscheidungsspielraum ausschöpfen und Schilder aufstellen lassen, die darauf hinweisen, dass unter anderen Kinder die Hauptstraße queren. Gleichzeitig wurde die Verbandsgemeinde aufgefordert, mehr Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen. Es sei das Anliegen der WG, alle Bürger entlang der durch den Ort verlaufenden L367 sowohl vor Lärm als auch vor Gefahr zu schützen. Dem stimmte der Rat zu.

Mit 110 Sachen durch den Ort

Bezüglich der geforderten verstärkten Geschwindigkeitskontrollen durch das Ordnungsamt der VG, teilte jenes mit, dass der Rat hier kein Entscheidungsrecht habe. „Die Kontrolle der Geschwindigkeiten obliegt der Zuständigkeit der Verbandsgemeinde“, so das Ordnungsamt. Der Rat könne nur über Angelegenheiten der Ortsgemeinde entscheiden. Die VG sei nicht an eine Entscheidung des Rates gebunden und werde auch künftig in eigener Entscheidung und Verantwortung sowohl Messstellen als auch Anzahl der Kontrollen festlegen.

Die Ortsbürgermeisterin erklärte, dass sie mit dem LBM in Verbindung tritt und die Probleme und Gefahren in der Hauptstraße ebenso anspricht wie die Forderungen des Rats.

Bei einer 14-tägigen Messung im Bereich Kindergarten/Hauptstraße, wo 50 Stundenkilometer (km/h) zulässig sind, wurden folgende Geschwindigkeiten gemessen, wie Wolf bekanntgab: 6700 Fahrzeuge fuhren 50 km/h, 6160 Fahrzeuge 60 km/h, 720 Fahrzeuge 70 km/h, 70 Fahrzeuge fuhren sogar mit 80 km/h am Messpunkt vorbei und neun mit 90 km/h. Die Spitzengeschwindigkeiten wurden nachts gefahren: 100 und 110 km/h.

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