Gerhardsbrunn Sanierung der Ortsdurchfahrt lässt weiter auf sich warten: „Der Zustand der Straße ist katastrophal“

Durch Gerhardsbrunn sind nur Schleichfahrten möglich. Doch auch bei Schritttempo besteht Gefahr für Mensch und Maschine.
Durch Gerhardsbrunn sind nur Schleichfahrten möglich. Doch auch bei Schritttempo besteht Gefahr für Mensch und Maschine.

Seit mehr als eineinhalb Jahren ist klar, wie der dringend notwendige Ausbau der Ortsdurchfahrt in Gerhardsbrunn finanziert werden kann. Dafür bedurfte es eines speziellen Vertrages zwischen der Verbandsgemeinde und dem kleinsten Ort im Kreis. Doch getan hat sich noch nichts. Woran hängt’s?

„Ach“ oder „Weh“ entfährt nicht nur Bürgern von Gerhardsbrunn, sondern auch Bewohnern einiger Nachbardörfer in der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau, wenn sie an die Durchfahrtsstraße des Ortes auf der Sickinger Höhe denken. Deren unverändert katastrophaler Zustand wirkt sich auch auf die Ausbauprogramme der umliegenden Gemeinden aus. So wissen zum Beispiel die Lambsborner, dass auch ihre Ortsdurchfahrt ausgebaut werden soll. Dieser Ausbau kann nach aktuellem Stand aber erst erfolgen, wenn Geld dafür zur Verfügung steht, das vorrangig zuerst in Gerhardsbrunn verbaut werden muss. Warum wird in Gerhardsbrunn immer noch nicht gearbeitet?

Zur Erinnerung: Die Straße ist von Schlaglöchern und Unebenheiten dermaßen übersät, dass sie nur im Schritttempo passierbar ist. An einen Ausbau war aus finanziellen Gründen lange nicht zu denken. Denn die kleinste Gemeinde im Landkreis Kaiserslautern hat nur einen Kanal für Schmutzwasser, nicht aber für das Regenwasser. Das Regenwasser läuft von den Fallrohren direkt auf die Straße und wird über Rinnen und Kanäle auf umliegende Wiesen geleitet. Wenn die Verbandsgemeinde, der die Abwasserbeseitigung bis Anfang Januar 2023 oblag, ihre Werke damit beauftragt hätte, zusätzlich die Straßenentwässerung in Gerhardsbrunn auf Vordermann zu bringen, dann hätten die Anlieger dies bezahlen müssen. Das wäre vor allem für die Senioren, die dort zum Teil auf großen Gehöften leben, zu teuer geworden. Also hat die Gemeinde einen öffentlich-rechtlichen Vertrag mit der Verbandsgemeinde geschlossen. Mit diesem wurde die Aufgabe der Entsorgung des Niederschlagswassers auf die Ortsgemeinde übertragen.

Sommer oder Herbst 2025 anvisiert

Das bedeutet: Es besteht keine Beitragserhebungspflicht mehr gegenüber den Anliegern, wenn die Kreisstraßen 67 und 68 ausgebaut werden. Gerhardsbrunn steht damit nun zwar endlich im Kreisstraßenausbauprogramm. Geschehen ist aber seitdem nichts.

„Die Planungen brauchen eine gewisse Zeit, schneller geht es einfach nicht“, antwortet Jürgen Bohl, Ortsbürgermeister von Gerhardsbrunn, auf Nachfrage der RHEINPFALZ. Die Entwässerungsplanung stehe weitestgehend. Mit den entsprechenden Bauarbeiten für die Versickerungsmulde und das Rückhaltebecken könne voraussichtlich im Frühjahr 2025 begonnen werden. Die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt könnten dann im Sommer oder Herbst folgen. Laut Landesbetrieb Mobilität gehe das nicht schneller. „Für mich ist das gefühlt, viel zu lang. Zumal die Leute in Gerhardsbrunn schon sehnsüchtig auf den Ausbau warten“, sagt Bohl. „Der Zustand der Straße ist katastrophal. Hier besteht dringend Handlungsbedarf. Da kommt teilweise der Schotter aus dem Unterbau raus.“

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