Kreis Kaiserslautern Sanierung viel teurer als gedacht

Überrascht von den hohen Kosten für die Sanierung des Brückenbauwerkes auf dem Radweg zwischen Otterberg und Otterbach zeigten sich die Mitglieder des Otterberger Stadtrats in der Sitzung am Dienstagabend. Stadtbürgermeister Martin Müller (SPD) legte das Sanierungskonzept vor, das von Vertretern des Ingenieurbüros in Rockenhausen erläutert wurde.

Im Bereich des Brückenbauwerks über den Erlenbach sind Unterhaltungs- und Sanierungsarbeiten erforderlich. Derzeit ist wegen der Schäden und der damit verbundenen Gefahr der Radweg auf dieser Strecke gesperrt. Das Sanierungskonzept sieht vor, den Auswaschungen mit Schüttungen von Wasserbausteinen entgegen zu wirken. Zudem werden Findlinge gesetzt, um künftige Erosionen zu vermeiden. Die Wasserführung bleibt in ihren Grundzügen erhalten, so die Planer. Teilweise wird eine geringfügige Ausweitung erfolgen. Die Kostenschätzung für die Gesamtmaßnahme liegt bei rund 70.000 Euro. Davon entfallen auf die Stadt Kaiserslautern 55,6 Prozent und auf die Stadt Otterberg 44,4 Prozent, was ein Kostenanteil von 31.103 Euro bedeuten würde. Für die gesamte Sanierung ist die Stadt Kaiserslautern als Untere Wasserbehörde federführend aktiv. Otterberg ist für die Unterhaltung und Verkehrssicherung des Brückenbauwerks, über das der Radweg führt, verantwortlich und auch Kostenträger. Alle Schritte zur Sanierung seien ohne wasserrechtliche Genehmigungen durchführbar. Um Auflagen aus dem Weg zu gehen, habe man sich für eine Sanierung in diesem Stil entschieden, erläuterten die Planer. Wichtig sei es, durch geeignete Maßnahmen künftige Beeinträchtigungen zu vermeiden. Die Stadt Kaiserslautern habe dieser Planung bereits zugestimmt. „Ich ging zunächst von einem Kostenanteil von 5000 Euro aus“, bekannte der Stadtbürgermeister auf die Frage nach der Finanzierung. Da dieser Betrag aber deutlich überschritten wird, sei er bewusst mit der Entscheidung in das Gremium zur Absegnung dieser Maßnahme gegangen. Die Gesamtkosten sollen in einem Nachtragshaushalt erfasst werden, beschlossen die Ratsmitglieder. Nach umfangreichen Ausführungen stimmte der Otterberger Stadtrat der Kostenbeteiligung zu. Stadtbürgermeister Martin Müller wurde ermächtigt, den Auftrag an den wirtschaftlich günstigsten Bieter zu vergeben, soweit die Angebotssumme sich im Rahmen der Kostenschätzung bewegt. Die Bauausführung soll zwischen Mitte November und Mitte Dezember erfolgen, so die Planer. Rupert Schönmehl (CDU) kritisierte die für ihn „völlig unsinnige Entscheidung“ der zuständigen Straßenverkehrsbehörde, die den Radweg zwischen Otterberg und der schadhaften Brücke komplett gesperrt hat. „Ich fordere dazu auf, dass diese Entscheidung sofort zurückgenommen wird. Mir geht es im Wesentlichen darum, dass gerade Senioren, die sowieso nicht allzu weit laufen, den Rad- und Gehweg bis zur Baustelle nutzen können“, so der Christdemokrat. Damit fand er bei allen Ratsmitgliedern Zustimmung. Einstimmig beschloss der Stadtrat, die verantwortliche Straßenverkehrsbehörde aufzufordern, den Rad- und Gehweg bis zur Gefahrenstelle sofort wieder frei zu geben.

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