Kaiserslautern Stadt und Landkreis halten an Jagdsteuer fest

Die Jagdsteuer fällt weg, dafür entsorgen die Jäger das im Verkehr verendete Fallwild. So wird es vielerorts gehandhabt. In Stad
Die Jagdsteuer fällt weg, dafür entsorgen die Jäger das im Verkehr verendete Fallwild. So wird es vielerorts gehandhabt. In Stadt und Landkreis Kaiserslautern bleibt es hingegen bei der Steuer.

Die Stadt Zweibrücken, die kreisfreien Städte Frankenthal und Speyer, der Rhein-Pfalz-Kreis und der Landkreis Bad Dürkheim erheben keine Jagdsteuer. Im Gegenzug beseitigen die Jäger das Wild, das im Verkehr ums Leben kam. Auf die Frage, ob dies auch für den Landkreis und die Stadt Kaiserslautern eine Option wäre, gab es von beiden Verwaltungen jeweils eine ablehnende Antwort.

Von der Kreisverwaltung war zu hören, dass dieses Thema seit zehn Jahren immer wieder mal diskutiert werde – zuletzt bei den Treffen im Rahmen des „Runden Tisches ASP“ unter anderen mit dem Kreisjagdmeister und Vertretern der Kreisgruppe der Jäger. Für einen Verzicht auf die Jagdsteuer sprächen zwar die Anerkennung des Bemühens der Jäger um die Hege und den Naturschutz sowie die Kompensation der rückläufigen Vermarktungsfähigkeit des Wildbrets, aber aufgrund der Haushaltslage des Landkreises und der damit verbundenen Verpflichtung und Vorgabe durch die Aufsichtsbehörde sei jede Einnahmequelle voll umfänglich auszuschöpfen. Allerdings werde die Frage nach der Beibehaltung der Jagdsteuer jährlich vor dem Hintergrund der Haushaltslage geprüft. Im Übrigen mache die Nichterhebung beziehungsweise Minderung der Jagdsteuer die Aufhebung oder Änderung der Jagdsteuersatzung durch den Kreistag erforderlich.

Die Stadtverwaltung teilte mit, dass es derzeit keine Überlegungen zur Abschaffung der Jagdsteuer gebe. Die entsprechende Satzung sei vom Stadtrat beschlossen. Ohnehin übernehme die Stadt keine Tierkörperbeseitigungskosten für Fallwild. Auf die Frage, ob es dennoch Gründe für eine Aussetzung der Jagdsteuer gebe, ging man seitens der Stadt nicht ein.

Jäger würden Unfallwild von der Straße holen

Kreisjagdmeister Hubertus Gramowski hingegen sähe im Verzicht auf die Jagdsteuer eine Würdigung des umfangreichen ehrenamtlichen Engagements der Jäger, die im Gegenzug dann natürlich das Unfallwild von der Straße holen müssten. Für Markus Müller, seit 2014 Vorsitzender der Kreisgruppe Kaiserslautern im Landesjagdverband, wäre Letzteres kein Problem: Dem mittlerweile mehr als zehn Jahre zurückliegenden Aufruf des seinerzeitigen Kreisgruppenvorstandes an die Revierinhaber, verkehrstotes Fallwild nicht mehr zu entsorgen, sei die Jägerschaft nur teilweise gefolgt. Nach seinen Kenntnissen würden gegenwärtig etwa 80 Prozent der an den Straßen verendeten Tiere von den Jägern – ungeachtet der zu zahlenden Jagdsteuer – beseitigt. Man wolle der Bevölkerung den Anblick der Kadaver ersparen. Dennoch würde man es begrüßen, wenn sich sowohl die Stadt als auch der Landkreis Kaiserslautern dazu aufraffen könnten, auf die Erhebung der Jagdsteuer zu verzichten, so Müller.

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