Kreis Kaiserslautern „Uns kommt kein Verbrennungsmotor mehr ins Auto“

Allerlei Modelle gab es bei der Autoausstellung zu sehen.
Allerlei Modelle gab es bei der Autoausstellung zu sehen.

Mit Strom vorankommen, das hat Anziehungskraft. Jedenfalls strömten die Besucher an Pfingstmontag in Scharen zum Tag der Elektromobilität nach Johanniskreuz. Den Informationstag veranstaltete die Energieagentur Rheinland-Pfalz zusammen mit dem Haus der Nachhaltigkeit.

Am Haus der Nachhaltigkeit herrscht rege Betriebsamkeit. Lautlose! Was da angerollt kommt und rangiert wird, ist nicht zu hören. E-Autos in Klein und in Groß, in sportlicher oder eher in verspielter Variante kommen an oder stehen schon an der Steckdose in Johanniskreuz. Ein Kettcar mit Elektromotor rast lautlos umher. Ein Motorrad schnurrt auf leisem Gummi heran, der gelbe Flitzer fährt – logo - mit Strom. Die Vespa auch, genau wie das Fahrrad und der Tretroller mit E-Antrieb. Zum wiederholten Mal schon veranstaltet die Energieagentur gemeinsam mit dem Haus der Nachhaltigkeit den Tag der Elektromobilität mit Vorträgen. Zu hören ist da etwa, wie die Elektrorevolution auf einem Bierdeckel erklärt werden kann. Spannend für die meisten Besucher ist vor allem der reale Blick auf so ein E-Fahrzeug. „Uns kommt kein Verbrennungsmotor mehr ins Auto“, betont Familie Gottwald, die mit ihrem E-Kia aus Rüsselsheim angereist ist. Realistisch sei eine Reichweite von 170 Kilometern, ist da zu hören. Und dass nur mit Ökostrom gefahren wird. Auch sei dieses Auto keineswegs zu teuer. Für 32.000 Euro werde auf keinen Luxus verzichtet, mit der E-Prämie von 4000 Euro und ein wenig Verhandlungsgeschick könne solch ein Wagen aber für 26.000 Euro gekauft werden, rechnet Familie Gottwald vor. Der sportliche BMW mit seinen schicken Flügeltüren ist da eine andere finanzielle Hausnummer. Das gilt auch für den Sportwagen von Tesla. Unter 120.000 Euro ist der nicht zu haben. Tesla hat aber auch ganz „normale“ Modelle, die ab 80.000 Euro zu haben sind. Immer noch ein stolzer Preis. Oliver Scheuer aus Sprendlingen bei Mainz hat sich trotzdem bewusst für ein solches Auto entschieden. Auf „320 bis 350 Kilometer“ beziffert der Berufspendler die Reichweite und verweist zudem darauf, dass die erste Wartung erst nach vier Jahren ansteht. Dann müsse die Bremsflüssigkeit ausgetauscht werden. Und das Steckdosennetz sei ausreichend vorhanden, so seine Erfahrung. Ein ganz besonderes Modell erregt ebenso Aufmerksamkeit. Das Gefährt hat was von Playmobil, aber drei Sitze und einen absolut zufriedenen Besitzer. Roland Ruffing ist mit seinem französischen Mio Elektrik gemeinsam mit der Clique der E-Fahrer angekommen. „Das Auto ist astrein und hat eine Reichweite von 120 Kilometern“, erzählt er vergnügt. Gebaut wird der Mio allerdings nicht mehr. Michael Leschnig, Leiter im Haus der Nachhaltigkeit, zeigt sich beim Blick auf die vielen E-Nummernschilder schon stolz, dass die Veranstaltung E-Mobile von Wittlich über Mainz, Karlsruhe bis Frankreich anrollen ließ. Für Jan Maurice Bödeker von der Energieagentur Rheinland-Pfalz ging es beim Tag der Elektromobilität auch darum aufzuzeigen, wie lokale Emissionen zu vermeiden sind, und dass die E-Mobilität, zu der er auch eine mobile Körperstütze zählt, für ältere Menschen eine Teilhabe am Alltag bedeuten kann. „Bedeuten wird“, ist er überzeugt. Für ihn wird sich bis etwa 2020/2025 der Preis zwischen dem E-Auto und dem Auto mit Verbrennungsmotor so weit angeglichen haben, dass dann das E-Auto die erste Wahl sein wird. Dann wird es auch für jeden das richtige Modell geben, da ist er sicher.

RHEINPFALZ-Biber Nils Nager interessiert sich auch für das Thema Elektromobilität.
RHEINPFALZ-Biber Nils Nager interessiert sich auch für das Thema Elektromobilität.
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