Kreis Kaiserslautern Verdienter Westpfälzer Landwirt

Die beiden Brüder, die im öffentlichen Leben hervortraten, stammten aus einer kinderreichen Familie. Karl Kleeberger machte sich als Lehrer und Heimatforscher einen Namen (RHEINPFALZ vom 12. April 2012). Sein Bruder Daniel, der den Harzthalerhof bei Fischbach bewirtschaftete, wurde derweil als Landwirt bekannt.

Er setzte sich zudem für das Wohl seiner Mitbürger und die Belange seiner Berufskollegen ein, so dass er zum Ökonomierat ernannt wurde. Daniel Kleeberger, am 19. November 1867 geboren, war das neunte von zehn Geschwistern einer Bauernfamilie. Nach dem Besuch der Volksschule wurde er zum Landwirt ausgebildet. Als 27-Jähriger heiratete er und übernahm den elterlichen Betrieb. In besonderer Weise mit seiner Tätigkeit verbunden, besuchte Kleeberger weiterbildende Vorträge bei der „Kreisschule für Ackerbau“ in Kaiserslautern. Nach dem Ersten Weltkrieg vergrößerte er seinen Betrieb und bildete auch Lehrlinge für die Landwirtschaft aus. Neben seiner beruflichen Arbeit engagierte sich Kleeberger ehrenamtlich für die Allgemeinheit. 1920 ließ er sich in den Gemeinderat Fischbach wählen, dem er 16 Jahre lang angehörte. Seine Stimme hatte in der Öffentlichkeit einiges Gewicht, so dass man ihn auch in den Kreis- und den Bezirkstag entsandte. Als Kleebergers Sohn nach einem Kriegsleiden verstarb, übernahm sein Schwiegersohn die Leitung des Bauernhofs. Der bisherige Kommunalpolitiker hatte dadurch Zeit und Gelegenheit, sich außerdem für die Interessen der hiesigen Landwirte einzusetzen. Man berief ihn als ersten Vorsitzenden in die Bauernkammer des Kreises und den Ackerbauverband des Bezirks. Schließlich wurde das Landesfinanzamt Würzburg, zu dem die Pfalz in der Weimarer Republik gehörte, auf ihn aufmerksam. Nach einem Gesetz von 1925 mussten Gutachter bestellt werden, die die steuerliche Einheitsbewertung landwirtschaftlicher Grundstücke vorzunehmen hatten. Kleeberger gehörte bis 1930 diesem Landesausschuss an. Damit waren viele Reisen und Schwierigkeiten verbunden, bei denen sich der Westpfälzer als verantwortungsbewusster Mittler zwischen den Bauern und dem Fiskus erwies. Der Freistaat Bayern hatte schon 1924 das verdienstvolle Wirken Kleebergers mit der Ernennung zum Ökonomierat anerkannt. Es folgten viele weitere Auszeichnungen und Ehrungen. Auch nachdem er aus seinen Ehrenämtern ausgeschieden war, nahm er weiterhin regen Anteil an der Entwicklung der Landwirtschaft, die nun zunehmend von der Technisierung geprägt war. Der große Förderer des Bauernstandes starb am 2. Juli 1949 im Alter von 81 Jahren. (khs)

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