Weilerbach Wanderausstellung zum Jubiläum der Mennoniten-Brüdergemeinde

Die Wanderausstellung ist noch bis zum 3. November im Gemeindehaus im Weilerbacher Wäldchen zu sehen.
Die Wanderausstellung ist noch bis zum 3. November im Gemeindehaus im Weilerbacher Wäldchen zu sehen.

Die Mennoniten-Brüdergemeinde in Weilerbach feiert den 500. Geburtstag der Täuferbewegung. Dazu ist noch bis zum 3. November eine Wanderausstellung im Gemeindehaus im Weilerbacher Wäldchen zu sehen.

Die Mennoniten-Brüdergemeinde in Weilerbach existiere seit 1996, berichtet Florian Kienzle. Der Frankenthaler hat enge Kontakte zu den Glaubensbrüdern in der Westpfalz und war beim Erstellen der Jubiläumswanderausstellung beteiligt. Die Weilerbacher Gemeinde hat rund 80 Mitglieder, die auch aus umliegenden Orten stammen, und gehört laut Kienzle zur Muttergemeinde in Frankenthal. Zu den Sonntagsgottesdiensten kämen rund 100 Besucher.

Anders als die christlichen Amtskirchen blicken die Mennoniten auf stabilere Mitgliederzahlen, „teilweise auch steigende Zahlen“, berichtet Kienzle, der Schulleiter der privaten Michael-Sattler-Schule in Frankenthal ist. Deren Träger ist die Mennoniten-Brüdergemeinde Frankenthal. Probleme mit Nachwuchs sorgen ihn nicht, denn es seien viele Jugendliche und junge Familien in der evangelischen Freikirche engagiert.

Gewaltlosigkeit und Freiheit des Glaubens

Die Mennoniten führen sich auf Menno Simons (1496-1561) zurück, der im Jahr 1525 die Täuferbewegung gegründet hat. Das Ziel der Bewegung, die im kommenden Jahr das 500. Jubiläum feiert und von Zürich ausging, ist die Nachfolge Jesus. Dazu gehört ein intensives Bibelstudium und ein an Maßstäben der Heiligen Schrift ausgerichtetes Leben. Ideale der Mennoniten sind die Freiheit des Glaubens sowie Gewaltlosigkeit. Für ihre Grundwerte haben Mennoniten in der Vergangenheit auch massive Verfolgung, erzwungene Migration, Diskriminierung und Hinrichtungen in Kauf nehmen müssen. Sie praktizieren die Gläubigentaufe und lehnen Militärdienst ab.

Der Zweig der Mennoniten-Brüdergemeinde aus Weilerbach hat anders als etwa die Mennoniten vom Weierhof in Bolanden oder aus Enkenbach-Alsenborn Wurzeln im Osten. Wie Kienzle berichtet, wurden unter anderem in Russland Kolonien gebildet. Nach 1860 entstanden dort die vom Pietismus beeinflussten Mennonitischen Brüdergemeinden. Ende der 1980er bis in die 90er Jahre zog es die meisten wieder zurück in die „alte Heimat“ nach Deutschland, schildert er. Zu jenen gehört auch die Familie von Georg Kohl, einer der beiden Prediger der Weilerbacher Brüdergemeinde. Er erzählt, dass seine Eltern als Russlanddeutsche aus Kasachstan gekommen sind. Die meisten Mitglieder der Weilerbacher Mennonitengemeinde hätten Wurzeln in Kasachstan, ergänzt der 34-Jährige.

Info

Die Ausstellung im Gemeindehaus, Weilerbacher Wäldchen 1, ist bis Freitag, 1. November, von 17 bis 22 Uhr geöffnet. Am Samstag findet um 14 Uhr eine Führung statt. Am Wochenende ist sie auch zu den Gottesdienstzeiten (Sonntag zwischen 9 und 10.30 Uhr und Samstag von 19 bis 20 Uhr) zu sehen. Anschließend wechselt die Wanderausstellung nach Birkenfeld.

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