Kusel Die Gemeinde packt an

Im Laufe der Jahre ist das Radwegenetz im Landkreis Kusel immer dichter geworden. Neben dem Glan-Blies-Weg, der von der Glanmündung bis nach Saargemünd führt, sind auch zahlreiche „Seitenarme“ angebunden worden. Nach einer aktuellen Auskunft der Kreisverwaltung sind mittlerweile zwei Drittel aller Gemeinden des Landkreises „am Netz“. Nun will die Gemeinde Hinzweiler ein weiteres Stückchen hinzufügen.

Den Beschluss zum Bau eines Radweges hat der Gemeinderat bereits vor zwei Jahren gefasst. Von Hinzweiler soll er nach Nerzweiler führen. Damit könne man eine Verbindung schaffen an den überregionalen Glan-Blies-Weg, erklärt Hinzweilers Ortsbürgermeister Gunter Suffel, da mittlerweile auch Offenbach-Hundheim einen Radweg in Richtung Nerzweiler gebaut habe. Vor 15 Jahren sei das Projekt für eine Anbindung der Seitenstränge an die Nord-Süd-Achse, dem Glan-Blies-Weg, begonnen worden. „Wir haben lange auf einen Zuschuss gewartet“, sagt Suffel. Dem Gemeinderat habe es allerdings zu lange gedauert und habe daher vor zwei Jahren entschieden: „Wir nehmen die Sache selbst in die Hand.“

Anfang März hat es einen Ortstermin gegeben mit Vertretern des Planungsbüros und der Kreisverwaltung Kusel, die das Vorhaben genehmigen muss. Es sei über die Trassenführung und eventuell notwendige Ausgleichsmaßnahmen gesprochen worden, teilt Suffel im Gespräch mit der RHEINPFALZ mit. Der Ortsbürgermeister geht allerdings davon aus, dass es keine größeren Schwierigkeiten bei der Genehmigung des Vorhabens geben wird.

Im Zuge des Radwegebaus sollen auch einige zusammengestürzte Trockenmauern wieder errichtet werden. Etwa 800 Meter lang wird das Teilstück sein, das Hinzweiler später mit der Nachbargemeinde Nerzweiler verbindet. Die Gemeinde will den Bau des Radweges vorwiegend in Eigenleistung stemmen. Das kommt billiger. Allerdings wird der Weg aus Kostengründen auch keine Asphaltoberfläche erhalten. Aber er werde so hergestellt, dass man ihn problemlos mit dem Fahrrad benutzen könne. Statt Asphalt werde eine sogenannte wassergebundene Decke aufgetragen. Das ist ein Verfahren mit einem besonderen Material, das sich in Verbindung mit Wasser stark verdichtet und eine harte Oberfläche bildet. Da die Gemeinde finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, werden viele Helfer gebraucht. Ihre Unterstützung zugesagt haben laut Suffel Privatpersonen und auch örtliche Firmen, die über schweres Arbeitsgerät verfügen und damit die Bauarbeiten unterstützen. Für den Unternehmereinsatz werde die Gemeinde jedoch eine Entschädigung zahlen, deutet Suffel an. Material, das gebraucht werde, werde über den Haushalt finanziert, der Rest sei kostenlose Eigenleistung. Suffel geht davon aus, dass auch der Förderverein der Gemeinde noch einen Teil zur Finanzierung beiträgt. Was das Projekt kostet, steht noch nicht genau fest. Da die wichtigsten Punkte für Wegeführung und Ausgleichsmaßnahmen bereits mit der Behörde abgeklärt sind, erwartet die Gemeinde auch eine zügige Bearbeitung der Planungsunterlagen und eine flotte Genehmigung. Der Bau soll ja so schnell wie möglich beginnen.

Wenn die Bauarbeiten beendet sein werden, dann können Freitzeitradler, die in Offenbach-Hundheim den Glan-Blies-Weg in Richtung Süden verlassen, gänzlich unbedrängt vom Autoverkehr bis nach Oberweiler im Tal radeln.

Dass der Radweg bis dorthin reicht, ist der Initiative der Nachbargemeinde Oberweiler im Tal und ihrem Ortsbürgermeister Manfred Braun zu verdanken. Der hat beim Landesbetrieb Mobilität darauf hingewirkt, dass beim Neubau der Straße nach Hinzweiler parallel ein Fahrradweg angelegt wurde. Bei Oberweiler im Tal ist allerdings Schluss, dort endet der Radweg. Wer weiter nach Eßweiler will, muss zwangsläufig wieder zurück auf die Straße. (dgg)

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