Kusel Gramax Capital „im Grunde zufrieden“

Steht seit Anfang Juli gemeinsam mit Achim Pfeffer in der Verantwortung bei CS Schmal: Markus Witte.
Steht seit Anfang Juli gemeinsam mit Achim Pfeffer in der Verantwortung bei CS Schmal: Markus Witte.

Ein Jahr nach der Übernahme des Waldmohrer Möbelherstellers CS Schmal sieht Finanzinvestor Gramax Capital das Unternehmen auf einem guten Weg. Fürs kommende Jahr ist die Rückkehr in die Gewinnzone angepeilt. Dabei setzt Geschäftsführer Achim Pfeffer auf neue Produktfamilien.

„Ich bin guter Dinge, dass sich CS Schmal erfolgreich weiterentwickelt“, sagt Achim Pfeffer im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „Wir haben in den vergangenen Monaten große Schritte bei der Produktentwicklung gemacht, uns dort auch personell verstärkt – ebenso im Vertrieb.“ Es sei die richtige Entscheidung gewesen, beim Hersteller zerlegter Mitnahmemöbel in Waldmohr einzusteigen, befindet der Partner und Mitbegründer von Gramax Capital im Nachhinein. Der Finanzinvestor mit Sitz in München und im schweizerischen Pfäffikon hatte CS Schmal im Juli 2016 von der Germersheimer Nolte-Gruppe übernommen (Die RHEINPFALZ berichtete mehrfach). Seither habe sich der angeschlagene Möbelhersteller „im Grunde zufriedenstellend“ entwickelt – „manche Meilensteine sind erreicht worden, andere nicht“, sagt Pfeffer. Nicht so gut wie geplant stellten sich die Auftragseingänge dar – da gehe es CS Schmal nicht anders als großen Teilen der Branche. Daher habe das Unternehmen drei neue Produktfamilien entwickelt, die in den kommenden Monaten alte Angebotslinien ersetzen sollen. Im August soll die erste neue Linie an den Start gehen. Dennoch: „Der Umsatz wird 2017 im Vergleich zum Vorjahr mehr oder weniger stabil bleiben – obwohl wir mit den wegfallenden Produktlinien rund sechs Millionen Euro wegschneiden“, prognostiziert der Geschäftsführer. Auf knapp 60 Millionen Euro beziffert Pfeffer die Verkaufserlöse aus 2016. Dass es an der einen oder anderen Stelle noch nicht ganz nach den Vorstellungen des neuen Eigentümers läuft, liege auch daran, „dass wir Zeit verloren haben“, wie der Gramax-Mitbegründer sagt. Was er damit meint: Im November gab es einen Führungswechsel in Waldmohr. Günter Ebmeyer, der anfangs voll des Lobes über Gramax gewesen war, musste nach viereinhalb Jahren als Geschäftsführer gehen, Pfeffer übernahm – auch weil der Investor durch die Präsenz in Waldmohr „bei den Mitarbeitern ein positives Signal setzen“ wollte, wie Pfeffer der RHEINPFALZ damals berichtete. Noch sechs bis 18 Monate will der branchenfremde Gramax-Capital-Partner Pfeffer das Unternehmen im operativen Geschäft begleiten. Dann soll Markus Witte, seit gut zwei Wochen Mitgeschäftsführer, alleine Verantwortung tragen. Der 47-Jährige war zuvor Geschäftsführer bei Maja-Möbel in Oberfranken gewesen. Er hat sich auf die Fahnen geschrieben, bei CS Schmal „den weiteren Ausbau des Produktsortiments und Vertriebsnetzes voranzutreiben“, sagt er. Für Pfeffer ist die Verpflichtung Wittes ein gutes Zeichen: „Wenn ein solcher Mann zu uns wechselt, kann das Unternehmen ja nicht so schlecht dastehen.“ Natürlich sei CS Schmal nach den Jahren der Umstrukturierung längst nicht aller Sorgen ledig. Veränderung beginne in den Köpfen: Das Unternehmen müsse neues Selbstbewusstsein entwickeln, um in Preisverhandlungen auf den Absatz- wie Beschaffungsmärkten bessere Ergebnisse zu erzielen. „Wir haben aus der Restrukturierung heraus verlernt, uns durchzusetzen“, befindet Pfeffer. „Wer unter Druck steht, ist zu mehr Kompromissen bereit.“ Alles in allem lautet Pfeffers Fazit nach zwölf Monaten: „Wir haben eine große Chance, es zu schaffen.“ Bei Gramax Capital – fokussiert auf Unternehmen in Umbruchsituationen – gebe es derzeit „keinen anderen Plan, als bei CS Schmal zu bleiben“, versichert Pfeffer mit Blick auf die anfängliche Unsicherheit bei der Belegschaft, über welchen Zeitraum sich der Finanzinvestor in Waldmohr engagieren wolle. Und er sagt auch: „Wir wollen unsere Leute flexibler einsetzen, aber wir wollen niemanden entlassen. Unser Ziel ist es, den Umsatz zu steigern, dazu brauchen wir Personal.“ Bis März 2018 sei ohnehin Arbeitsplatzsicherheit garantiert. Ende des Jahres stehen die nächsten Verhandlungen mit der IG Metall an. Für 2018 plant der Geschäftsführer sogar mit der Rückkehr in die Gewinnzone – zumindest beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.

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