Kusel Kusel: Messeumzug lockt Besucher auf die Straßen

Zum 94. Mal begrüßte die Stadt Kusel die Gäste der Herbstmesse.
Zum 94. Mal begrüßte die Stadt Kusel die Gäste der Herbstmesse.

Der Fassbieranstich am Freitagabend lief reibungslos und bildete den perfekten Startschuss für die Kuseler Herbstmesse. Und am Samstag setzte sich das Traditionsprogramm des beliebten Volksfestes fort. Erneut versammelte sich alles, was in Kusel Rang und Namen hat, entlang der Route oder wirkte selbst mit: Der Messeumzug mit 46 Startnummern erfüllte die Innenstadt mit pulsierendem Leben.

Es ist Messesamstag, 14.50 Uhr. Mario Gilcher parkt sein Auto in der Berliner Straße und eilt hinunter in die Stadt, wo er sich in der Lehnstraße ein günstiges Plätzchen sucht, um von dort den Umzug zu beobachten: „Meine beiden Töchter Hanna und Laura machen auch mit“, sagt er im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Hanna tanzt mit der Tanzgruppe Bosenbach durch die Straßen, Laura wirkt bei der 13. Klasse des Siebenpfeiffer-Gymnasiums mit. Die Aufstellung der vielen Teilnehmer beginnt aber schon eine gute halbe Stunde früher am Marktplatz: Die Zuschauer harren schon lange am Straßenrand und an den Fenstern der Dinge, die da kommen. Doch man lässt sie nicht länger warten als wirklich nötig: Mit Kuseler Pünktlichkeit setzt sich der singende, tanzende und feiernde Tross um Punkt 15 Uhr in Bewegung, angeführt von einem Polizeimotorrad und dem Musikverein Konken.

In der Pferdekutsche durch die Stadt

Ihre erste offizielle Runde durch die Stadt dreht die frischgebackene Kuseline Lena Geuer in der Pferdekutsche. Die drei W-Aufgaben der Landkreis-Repräsentantin meistert sie mit Bravour: winken, werfen und warmherzig lächeln. Ihr folgt, weder zu Pferd noch zu Esel, sondern im Mercedes, ihre Vorgängerin Anna-Maria Woll: Auch sie bringt noch einmal fleißig Süßigkeiten und Autogramme unter die Leute. Beide Kuselinen tragen ihre obligatorischen Schärpen in den Stadtfarben. Das tun auch Stadtbürgermeisterin Ulrike Nagel und Marktmeister Christian Buch, zusammen unterwegs in einem VW-Bulli. Prächtige Fahnen und laute Paukenschläge kündigen noch vor dem besagten VW-Bus den Fanfarenzug Kusel an, der als eine der ersten Gruppen mitmarschiert. Doch wahrnehmen kann man den Messeumzug nicht nur mit Augen und Ohren: Der Obst-und Gartenbauverein Mühlbach lässt die Besucher frischen Apfelsaft kosten – und auch die Frohnhofer scheuten sich nicht, den etwas weiteren Weg nach Kusel auf sich zu nehmen und dort einen Mini-Dorfladen durch die Straßen zu ziehen. In dessen Auslage finden sich Kartoffeln, Äpfel, Wurst und andere Produkte der Pfälzer Esskultur. Je nach Zugnummer wechselt die Musik immer mal wieder zwischen volkstümlicher Trompete, fetzigem Schlager und dröhnendem Rock oder Hip-Hop. Die gute Laune eint sie jedoch alle. Der Umzug nimmt sich die gewohnte Route vor: Er führt zunächst durch die Marktstraße und dann am Weiherplatz vorbei. In der Lehnstraße gibt es viele Mauern, die die Besucher dankend als Sitzgelegenheiten annehmen. Den Luxus breiter Wege gibt es nicht lange, nur in der Niederhoferstraße – denn von dort geht es durch den Kreisel in die Bahnhofstraße und nach der Fußgängerzone zwischen den Marktständen hindurch: eine enge Angelegenheit, die aber selbst von Traktoren, großen Autos und dem Piratenschiff aus Kappeln gemeistert wurde.

Im Takt der Trommel: der Fanfarenzug Kusel.
Im Takt der Trommel: der Fanfarenzug Kusel.
Im Stil von „Super Mario“: die „Freckles“ des TV Ulmet.
Im Stil von »Super Mario«: die »Freckles« des TV Ulmet.
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