Kusel Licht und Schatten beim Jubiläum

Weniger Fahrgeschäfte als in den vergangenen Jahren gab es ausgerechnet bei der Jubiläumsausgabe des Lauterecker Heimatfestes.

Nun ist es vorbei − mit der Wahl zur „Miss Lauterecken 2016“ wurde die 60. Auflage des Lauterecker Heimatfestes beendet. Zeit, ein Fazit zu ziehen. Im Gespräch mit der RHEINPFALZ haben Stadtbürgermeister Heinrich Steinhauer, Michael Blauth vom Event-Team Kaiserslautern, aber auch Laura und Rainer Matz, die zum ersten Mal für das Catering im Zelt zuständig waren, resümiert, was gut und was ausbaufähig ist.

Mit viel Kritik hatte vor allem das Event-Team Kaiserslautern in den Vorjahren zu kämpfen. Nach diesem Heimatfest beendet die Firma allerdings auch laut Vertrag die Zusammenarbeit mit der Stadt Lauterecken. Trotzdem zieht Michael Blauth ein positives Fazit im Vergleich zu den Vorjahren: „Von den letzten drei Festen war es trotz des vielen Gegenwindes sehr gut“, findet er. Natürlich habe auch das Sommerwetter seinen Teil dazu beigetragen. Vor allem das kleinere Zelt, aber auch der kurzfristig nicht erschienene „Autoscooter“ sorgten für Kritik (wir berichteten am Montag) . Viele Besucher hätten jedoch ihre Meinung geändert, betont er: „Das Zelt war immer voll und die Stimmung war dadurch auch besser. Die Geschichte mit dem Autoscooter ist eben ärgerlich.“ Es sei allerdings für jeden etwas dabei gewesen. Der Tanzabend am Freitag sei von Moderatorin Anna Fehrentz und dem Heimat- und Kulturverein „sehr gut aufgezogen“ gewesen und auch von vielen Gästen von Nah und Fern gut angenommen worden, lobt Blauth. Auch der Samstag sei − dem Wetter entsprechend − gut gewesen, vor allem da man mit „Lauterecken rockt!“ und der Band „Katana“ viele junge Besucher in das Zelt locken konnte. Am Sonntag sei wegen der Fanfarenzüge im Zelt nach dem Umzug wieder ein anderes Publikum gewesen, und erneut habe man über mangelnden Besuch nicht klagen können. Der Frühschoppen am Montag war wieder der Höhepunkt: „Er wurde auch besser angenommen als in den Jahren zuvor“, findet Michael Blauth. Er appelliert schlussendlich an die Lauterecker Bürger, ihr Fest weiterhin anzunehmen und mögliche Veränderungen nicht gleich schlechtzureden. „Manches kann nun mal nicht mehr so sein, wie es mal war“, fasst Blauth zusammen. Weniger zufrieden zeigen sich die Caterer im Festzelt: Für Laura Matz und ihren Vater Rainer Matz, die in diesem Jahr zum ersten Mal für das leibliche Wohl der Gäste zuständig waren, hat es sich „leider nicht gelohnt.“ Gut wäre es, finden sie, wenn sie auch aus dem Zelt heraus hätten verkaufen können. „Dann hätten wir möglicherweise mehr von der Laufkundschaft profitiert“, sagt Rainer Matz. „Mehr Betrieb hätte uns gut getan“, findet die Geschäftsführerin Laura Matz. Auch die Betreiber der anderen Stände auf dem Platz, die Speisen − egal ob süß oder herzhaft − anboten, waren nicht zufrieden. Elena Muresan war mit ihrem Baumstriezelstand ebenfalls zum ersten Mal in Lauterecken. „Für uns war es sehr schlecht, gerade wegen der Kosten, die wir haben“, bedauert die Betreiberin. Sie versteht auch nicht, warum sie neben mehreren Spielbuden gestanden habe und nicht bei den anderen Essensständen. Michael Blauth ist sich dessen bewusst, betont jedoch auch: „Wir bekamen im vergangenen Jahr Kritik, es seien zu wenige Essensstände auf dem Platz, jetzt haben wir mehr und die Resonanz war nicht gut.“ Es sei schwierig, für die Zukunft eine bessere Lösung zu finden. Bei den Getränken sei es besser gelaufen: Vor allem der Wein- und Biergarten vor dem Zelt sei gut angenommen worden und auch ansonsten sei durch den Betrieb im Zelt mindestens eine „schwarze Null“ zu erwarten. Die genauen Zahlen könne er noch nicht nennen. Stadtbürgermeister Heinrich Steinhauer zeigt sich dennoch zufrieden mit dem 60. Jubiläum des Heimatfestes. „Es steht und fällt mit dem Wetter. Durch das gute Wetter hatten wir in diesem Jahr natürlich viele Besucher“, freut er sich. Darauf gelte es nun aufzubauen. Dennoch weiß auch Steinhauer, dass mit den Standbetreibern künftig eine einvernehmliche Lösung gefunden werden müsse, um diese weiterhin auf das Heimatfest locken zu können. „Möglichkeiten wären, die Standgebühren zu senken oder gar zu erlassen“, erklärt er. Verschiedene Ideen und Modelle wolle man gemeinsam mit dem Heimatfest-Ausschuss noch „ausloten.“ Trotz allem Wirbel im Vorfeld sei es ein sehr schönes Fest gewesen, der Umzug wieder „riesig“, doch auch von der Bevölkerung scheine es wieder besser angenommen zu werden. „Luft nach oben ist aber immer.“ |uck

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