Kusel Schönenberg-Kübelberg: Mittelalter-Sause zum 1000. Jubiläum

Kübelberg ist vorbereitet für den Mittelaltermarkt, mit dem am Wochenende 1000 Jahre Marktrechte gefeiert werden.
Kübelberg ist vorbereitet für den Mittelaltermarkt, mit dem am Wochenende 1000 Jahre Marktrechte gefeiert werden.

Es war eine hohe Auszeichnung: Im Jahr 1018 verlieh Kaiser Heinrich II. dem Ort „Kebelinbach“ das Zoll- und Marktrecht. Dieses Ereignisses vor 1000 Jahren gedenkt die Gemeinde mit einem zweitägigen Mittelaltermarkt am kommenden Wochenende sowie mit einer Ausstellung im Kulturhaus.

Wer des Lateinischen mächtig ist, wird sie lesen können, die Urkunde, die offiziell bezeugt, dass „Kebelinbach“ im Jahre des Herrn 1018 Marktrechte erhält. Während des Mittelaltermarkts wird eine Kopie davon zu sehen sein. Und was die Besucher sonst noch erwartet? Ein großes Programm auf dem weiträumigen Gelände rund um die katholische Kirche und das Kulturhaus in Kübelberg, wie Marktmeister Thomas Wolf und Beigeordneter Klaus Gummel versprechen. Bereits vor zwei Jahren hat sich nach Worten Wolfs ein Kreis gebildet, der in Zusammenarbeit mit Stefan Bauer von der Verbandsgemeinde Oberes Glantal den Mittelaltermarkt zusammengestellt hat. Dass es einen solchen geben soll, darüber habe im Ortsgemeinderat rasch Konsens geherrscht, sagt Gummel. Und so wurde der Markt, der ein „zweitägiges Fest für die Bevölkerung“ sein soll, in Angriff genommen.

25 Handwerker und Händler

„Wir wollten Zünfte, Unterhaltung, Musik, verschiedene Darbietungen und einige Besonderheiten bieten“, sagt Bauer. Kreiert wurden ein eigener Internetauftritt, ein Flyer und großflächige Transparente, die auf die Veranstaltung hinweisen. Angekündigt haben sich etwa 25 Handwerker und Händler aus dem In- und Ausland. Zu finden sind Schmiedearbeiten, Kerzenziehen, Seifensieden, Töpfern, Spinnen, Schneidern. Bei den meisten besteht die Möglichkeit, nicht nur die Produkte käuflich zu erwerben, sondern den Meistern auch beim Arbeiten zuzusehen. Außerdem zu finden sind verschiedene Papiere, Lederwaren, Schwerter, Bögen, Schmuck, Holzartikel und Gewänder. Nicht fehlen darf Genießbares für den Gaumen, darunter Öle, Essig, Schnäpse und Süßwaren. Bei sommerlichen Temperaturen können sich die Besucher auf ein Badehaus mit drei Badegelegenheiten im Pfarrgarten freuen. Eine Attraktion – nicht nur für Kinder – wird die Großschleuder sein. Die Schießbahn lädt zum Ausprobieren ein. Drachenboote ergänzen die Attraktionen. Verteilt über die Tage gibt es verschiedene Programmpunkte, die sich mehrfach wiederholen, um allen die Gelegenheit zum Zuschauen zu eröffnen: Die Falknerei lässt Greifvögel fliegen, Rebule aus Prag, die „Spielleut Ranunculus“ aus Dörscheid und Spectaculatius aus Mechernich zeigen Tänze und spielen mittelalterliche Musik. Die Zauberer Severinus und Kalibo wollen die Zuschauer ebenso in ihren Bann ziehen wie das Gaukler-Duo Da-Vinci-Rad.

Fanfarenzug und Lagergruppen

Der Fanfarenzug aus Ottweiler und der Herold Achim Engel werden gut hörbar auf sich aufmerksam machen. Einige Male wird ein Tross durch das Gelände ziehen und seine Späße mit den Zuschauern treiben. Ein bisschen gruselig könnte diese Prozession schon werden, verrät Marktmeister Wolf. Besonders freut die Organisatoren, dass es ihnen gelungen ist, zwei Lagergruppen aus dem Kreis Kusel zu gewinnen: die Glanländer und das Bündnis der Wölfe. Diese schlagen ihre jeweils drei bis vier Zelte im Pfarrgarten auf, gehen dort ihrem Zeitvertreib nach oder mischen sich unters Volk. Zehn Tavernen tragen Sorge, dass niemand verhungert und verdurstet. Ein „Ochs am Spieß“ wird obendrein gebraten.

Nicht fehlen darf Ritter Gerin

Schon um 13 Uhr öffnen am Samstag die Stände. Das Programm beginnt offiziell um 15 Uhr. Auf der Treppe am Pfarrheim wird Ortsbürgermeister Josef Weis die Gäste begrüßen. Etwa eine Viertelstunde vorher wird der Lokalhistoriker Dieter Zenglein die Geschichte des Ortes vorstellen. Im Anschluss tragen sich der Schirmherr, Landrat Otto Rubly, Verbandsbürgermeister Christoph Lothschütz sowie Ortsbürgermeister ins Goldene Buch ein. Der Herold wird später den Umzug ankündigen. Nicht fehlen darf dabei Ritter Gerin. Bei Einbruch der Dunkelheit wird Luminis Ignis eine Feuershow inszenieren. „Wir würden uns freuen, wenn viele Gäste in mittelalterlichen Gewändern kämen“, betont Bauer. Der Sonntag beginnt mit einem auf Latein gehaltenen Gottesdienst um 10.30 Uhr in der katholischen Kirche St. Valentin. Diesen gestalten die Spielleute Ranunculus mit. Gleichzeitig öffnen die Stände. Eingebunden in das Geschehen sind die örtlichen Gaststätten. Die Freie Wählergruppe, der Sportverein und der Kulturhistorische Verein bringen sich ebenfalls mit ein. Etwas abseits öffnen zwei Hausflohmärkte ihre Pforten. Parkmöglichkeiten sind ausgewiesen. Die größten Flächen sind an der IGS, im Mehlpfuhl und auf dem Festplatz in Schönenberg. Von dort verkehrt ein Pendelbus. Die Einbahnstraße K76 führt während der Festtage in entgegengesetzte Richtung.

INFO

Geöffnet ist der Mittelaltermarkt am Samstag von 13 bis 24 und am Sonntag von 10.30 bis 20 Uhr. Weitere Infos im Internet unter www.1000-kuebelberg.de.

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