Kusel Zur Sache: Herbergsmutter Kathleen Schmidt – gekommen, um zu bleiben

Kathleen Schmidt
Kathleen Schmidt

Wenn sie aus dem Fenster schaut, ins Tal und auf die gegenüber liegenden Hügel, am frühen Morgen der Nebel tief unten liegt und darüber Wiesen und Wälder im Sonnenlicht glänzen, dann weiß Kathleen Schmidt, die neue Leiterin der Jugendherberge Wolfstein, dass sie hier richtig ist. Seit März führt sie das renovierte Haus. Kathleen Schmidt ist vom Fach. Sie hat das Hotelfachmetier von der Pike auf gelernt und diverse Karriereschritte in diesem Berufszweig durchlaufen. Zehn Jahre arbeitete sie im Nobelhotel Bayerischer Hof in München, sie hatte mit den Gastrogrößen Käfer und Witzigmann zu tun. „Anschließend wechselte ich in den gastronomischen Bereich“, erzählt Schmidt. Dort war sie verantwortlich für das Management eines Biergartens mit 3500 Sitzplätzen. Nächste Station ihrer Karriere war Wolfsburg, wo sie eine Outlet-Gastronomie der Zadra-Gruppe leitete. Eigner Roland Zadra holte sie dann nach Zweibrücken, wo das Unternehmen unter anderem die Fasanerie und den Rosengarten betreibt. Für eine Managementaufgabe hatte der Firmeninhaber Kathleen Schmidt vorgesehen. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Kaum in Zweibrücken, entdeckte sie wenige Monate später das Gesuch des rheinland-pfälzisch/saarländischen Jugendherbergwerks, das eine Betriebsleitung für das renovierte Haus am Königsberg in Wolfstein suchte. „Ich dachte, das ist eine Lebensaufgabe für mich“, erinnert sich Kathleen Schmidt an den Gedanken, der ihr damals durch den Kopf ging, und sie nicht mehr losließ. Die Vorstellung, als Leiterin selbstständig arbeiten und handeln zu können, reizte sie zunehmend. „Man ist angestellt, denkt und arbeitet aber wie ein Unternehmer“, sagt sie und findet, das sei genau das Richtige für sie. Kathleen Schmidt sieht ihre neue Aufgabe als Berufung an. Sie wohnt im Haus, das sich hinter einem Drei-Sterne-Hotel nicht verstecken müsse, wie sie sagt, und hat jederzeit Kontakt zu den Gästen, kann unmittelbar entscheiden. Die Auslastung könnte besser nicht sein. Für Mai ist das Haus fast ausgebucht. „Es ist alles familiärer als in einem großen Hotel, und man erntet die Früchte seiner Arbeit unmittelbar“, hat die neue Herbergsmutter bereits erfahren. Es gebe oft ein herzliches Drücken der Gäste und dankbare Kinderaugen. In ihrem Arbeitsalltag fühle sie sich „ausgefüllter und zufriedener“, sagt sie mit einem strahlenden Lächeln. Angesichts ihres bisherigen abwechslungsreichen Lebens merkt sie an: „Mit 44 sollte man auch einmal Wurzeln schlagen – ich bin gekommen, um zu bleiben.“

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