Pfeffelbach 900. Dorfjubiläum: Feier auf den letzten Drücker

Blick vom Herzerberg auf die Ortsgemeinde Pfeffelbach, die im Jahr 1124 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Blick vom Herzerberg auf die Ortsgemeinde Pfeffelbach, die im Jahr 1124 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Die Ortsgemeinde Pfeffelbach begeht in diesem Jahr ihren 900. Geburtstag. Gefeiert wird auf den letzten Drücker: an Silvester. Dafür hatten sich die Bürger in einer Umfrage ausgesprochen. Die Vorbereitungen laufen bereits.

Mit einem Termin für das Dorfjubiläum hatte sich der Gemeinderat zunächst schwergetan. Die Feierlichkeiten wurden erst für Mai erwogen, dann für Oktober. Als auch das ungünstig erschien, wurde schließlich eine Vertagung auf 2025 präferiert. Verspätete Feiern war man schließlich seit Corona gewöhnt – dann wären es eben 901 Jahre gewesen.

Nun kommt es doch anders. Dafür hat sich nach den Kommunalwahlen im Juni der neue Gemeinderat eingesetzt. Die Feier findet also am letzten Tag des Jahres statt. „Es ist der letztmögliche Zeitpunkt, das Jubiläum zu feiern“, sagt Ortsbürgermeister Simon Rühmann. Um einen geeigneten Termin zu finden, hatte er im Dorf eine Umfrage initiiert. Die sei zwar ziemlich knapp ausgefallen, dennoch sei der Bürgerwunsch ersichtlich geworden, berichtet Rühmann.

Bei der Vorbereitung sind die Bürger aufgerufen, sich einzubringen. Erst vor wenigen Tagen fand ein Treffen dazu statt. Rühmann betont ferner: „Wenn wir schon an Silvester feiern, dann muss das auch professionell aufgezogen werden.“ Daher sei Christian Diehl, bekannt vom Pfeffelbach Open Air, mit von der Partie. Für den Nachmittag sei die offizielle 900-Jahr-Feier in der Turnhalle vorgesehen. „Später gibt es dann eine Silvesterparty mit Musik, Tanz und Catering“, verrät Rühmann erste Ideen.

Zur Sache: 900 Jahre Pfeffelbach

Die erste urkundliche Erwähnung Pfeffelbachs stammt aus dem Jahr 1124. Später tauchte auch der Name „Peychnillenbach“ auf. Laut Chronik wird der Ort 1385 bei den Grafen von Veldenz erwähnt, 1523 wurde die Gemeinde unter Ludwig II. Herzog von Zweibrücken lutherisch. Nach schweren Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg marschierten 1792 französische Revolutionstruppen ein. 1802 gab es einen Brand, der fast das ganze Dorf vernichtet hatte. Ein wichtiges Datum ist das Jahr 1832, als die verstorbene Herzogin Luise „gestohlen“ und in einer Gruft in der Kirche begraben wurde. 1846 wurde ihr Leichnam nach Coburg überführt.

Ab 1835 gehörte das Dorf am Fuße der Preußischen Berge zum Kreis St. Wendel, 1969 kam es zum Kreis Kusel. Auf 1870 ist die Eröffnung des ersten Hartsteinbruchs datiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Kommunisten stark in Pfeffelbach. Ihnen gehörte auch Edmund Müller an, der bis 1979 als Ortsbürgermeister fungierte. Bei den Europawahlen im Juni 2024 war indes die AfD mit mehr als 40 Prozent der Stimmen mit Abstand stärkste Kraft in dem 900 Einwohner zählenden Dorf.

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