Kusel / St. Wendel Ab 1. Oktober keine Geburten mehr im Krankenhaus St. Wendel

In St. Wendel gibt’s ab 1. Oktober keine schreienden Neugeborenen mehr.
In St. Wendel gibt’s ab 1. Oktober keine schreienden Neugeborenen mehr.

Das Krankenhaus St. Wendel schließt seine Abteilung Geburtshilfe – und zwar schon zum 1. Oktober. Damit geht für Schwangere aus dem Kreis Kusel eine weitere Möglichkeit verloren, ihr Kind nah am Wohnort auf die Welt zu bringen. Im Krankenhaus Kusel gibt es seit 1999 keine Geburtshilfe mehr. Schwangere müssen ihr Kind seither in Krankenhäusern außerhalb des Landkreises auf die Welt bringen: in Landstuhl, Kaiserslautern, Homburg oder Neunkirchen. Bisher war das auch in St. Wendel möglich, attraktiv vor allem für werdende Eltern aus dem westlichen Teil des Kreises. Doch damit ist es nun vorbei. Der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) teilte am Mittwochnachmittag mit, dass das Marienhausklinikum St. Wendel ihn „vor wenigen Tagen“ habe wissen lassen, dass es seine Geburtshilfe in St. Wendel sehr kurzfristig schließe, nämlich in zweieinhalb Wochen. Das Marienhausklinikum verweist werdende Mütter ab dann an sein Krankenhaus in Neunkirchen-Kohlhof, wo es noch eine Geburtsabteilung gibt. Minister Jung teilte mit, er sei „stinksauer“ über die Entscheidung des Marienhausklinikums, zumal deren Vertreter seine Bitte vom Montag um ein Gespräch ausgeschlagen hätten. Das Marienhausklinikum machte vor vier Jahren sein Krankenhaus in Ottweiler komplett dicht. Auch dieses Krankenhaus war von zahlreichen Patienten aus dem Kreis Kusel aufgesucht worden.

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