Kreis Kusel Binnen 30 Minuten sechs Treffer

«WOLFSTEIN.»Das war mal ein dickes Ausrufezeichen zum Auftakt: Team Rowo ist gestern echt stark in die Restrunde gestartet: Beim 5:1 (0:0)-Erfolg der TSG Wolfstein-Roßbach gegen die Elf TuS Schönenberg hatten die Gäste im Lautertal herzlich wenig zu bestellen. Alle sechs Treffer, die das Nord-Süd-Duell der A-Klasse Kusel-Kaiserslautern zu bieten hatte, fielen binnen einer halben Stunde. Für die Rowos trafen Spielertrainer Johannes Schell und Marcel Will jeweils doppelt.

„Ja, ich find’, fünf Tore sind okay“: Timo Keller war gleich nach Schlusspfiff kein bisschen außer Puste, dafür aber bester Laune. Er war es, der dem Führungstreffer Bahn bereitet hatte – einem Tor, das im ersten Durchgang allerdings schon überfällig war. Kaum rollte der Ball wieder, kloppte Keller die Kugel nach vorn an die rechte Seitenlinie. Dorthin war Christoph Emrich mal ausgewichen, seine Hereingabe verwertete Yannick Metzger – genau eine halbe Minute war gespielt. Das kleine Schützenfest an der Lauter war damit eröffnet – nach exakt einer halben Stunde auch schon wieder vorbei. Mit Minute 75 hatten die Akteure gestern ihr Pulver verschossen, Johannes Schell markierte das 5:1. Es war der Schlusspunkt einer munteren Partie, in der die personell nach wie vor auf dem Zahnfleisch kriechenden Gäste nur eine gute Viertelstunde lang ernsthaft daran zweifeln ließen, wer später den Kunstrasen an der Lauter als Sieger verlassen würde. „Ich behaupte mal, wenn die Schönenberger da am Anfang in Führung gehen, gewinnen wir das Spiel trotzdem“: So kommentierte der frühere Rowo-Coach und jetzige Vereinschef der Sparte Spielbetrieb, Michael Rosenberger, im Nachhinein die Überlegenheit der Hausherren und die frühen Versuche der Gäste, ihrerseits zur Gestaltung der Partie beizutragen. In der Tat hatten die Schönenberger in der 9. und 12. Minute zwei Gelegenheiten liegen lassen. Auf sehenswerte Vorarbeit des agilen Joshua Arnold hatte Yannick Pfaff nicht lange gezögert und abgezogen, der Ball allerdings klatschte an den Pfosten. Drei Minuten später schloss Arnold selbst ab und ließ einen Flattermann los, den Rowo-Keeper Bastian Schäfer mit Ach und Krach noch parieren konnte. Das war’s dann aber auch mit der Schönenberger Herrlichkeit: „Tja, das war noch einigermaßen gefällig anzuschauen am Anfang. Aber danach kam ja praktisch nichts mehr. Wir haben uns dann während des gesamten Spiels keine Chancen mehr herausgearbeitet“, seufzte TuS-Trainer Peter Heß. Vorn lief nicht viel – „und hinten legen wir den Wolfsteinern die Dinger auf“, rätselte Hess, der eine kleine Schreckensbilanz aus zwei Vorbereitungspartien und dem ersten Pflichtspielauftritt zog: „Wir haben jetzt in den letzten drei Spielen 20 Gegentreffer bekommen...“. „Sie haben es uns aber am Anfang schwer gemacht“, meinte der Schütze des Führungstreffers. Yannick Metzger und seine Kollegen aus der Offensivabteilung aber trugen ihrerseits dazu bei, dass der Wolfsteiner Drangperiode gut zehn Minuten vor der Pause nichts Zählbares entsprang. Da spielten zwischen 33. und 37. Minute die Gastgeber gefällig nach vorn, überboten sich vorm Tor aber in puncto Umständlichkeit und Unkonzentriertheit. Da hätten Schell und Co. die Angriffe einfach besser zu Ende bringen müssen. Das gelang in Durchgang zwei aber ungleich besser. Mit dem 1:0 schien eine Last abzufallen von dem Team, das dem Vernehmen nach glänzende Vorbereitungsspiele gezeigt hat. Mit der Sicherheit, die nach dem zweiten Treffer (Schell nach einer guten Stunde) Einzug gehalten hatte, gelangen denn auch die schwierigeren Übungen. So zirkelte Marcel Will in Minute 69 einen Heber über den weit aus seinem Gehäuse geeilten Schlussmann Jan Torben Weber hinweg ins Netz. Will hatte drei Minuten zuvor erstmals getroffen, nach Getümmel und mehreren Klärungsversuchen nahe des Pfostens einen Ball ins Netz gestochert. Spätestens mit dem 3:0 war die Partie endgültig gelaufen. Und weil die Viertplatzierte SG Bruchmühlbach-Miesau gestern zeitgleich beim 2:2 gegen den TuS Glan-Münchweiler zwei Zähler hat liegen lassen, haben die Rowos Rang drei gefestigt und dürfen nach oben schauen. In zwei Wochen kommt Rivale TSG Burglichtenberg an die Lauter. So spielten sie TSG Wolfstein: Schäfer – Rietz, Timo Keller, Neu, Christoph Keller – Will (74. Lauer), Mattil, Drumm, Christoph Emrich – Yannick Metzger (80. Rosentreter), Schell TuS Schönenberg: Weber – Kuhn, Wagner (81. Frisch), Timo Molter, Marvin Körbel – Becker – Hort (52. Amro), Buhles, Arnold, Kevin Körbel – Pfaff Tore: 1:0 Metzger (46.), 2:0 Schell (61.), 3:0 Will (66.), 4:0 Will (69.), 4:1 Wagner (71.), 5:1 Schell (75.) – Gelbe Karten: Metzger, Rosentreter – Becker – Beste Spieler: Mattil, Metzger, Will, Emrich – Arnold, Becker – Zuschauer: 79 – Schiedsrichter: Dick (Erdesbach).