Kreis Kusel Bour pulverisiert bisherige Bestzeit

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KREIMBACH-KAULBACH. Der im Vorjahr aufstellte Streckenrekord ist gestern beim dritten Heidenburglauf des SV Kaulbach-Kreimbach förmlich pulverisiert worden. Sieger André Bour aus Rutsweiler/Glan, der für den TuS Heltersberg an den Start geht, kam nach 37:47 Minuten als Erster durchs Ziel und verbesserte die bisherige Bestzeit um fast zwei Minuten.

Zweiter wurde sein Vereinskamerad Matthias Hecktor mit lediglich elf Sekunden Rückstand. Vorjahressieger Max Kirschbaum (LG Ohmbachsee) musste sich mit dem dritten Platz zufrieden geben. Schnellste Läuferin war Jessica Kammerer, vor Peggy Herrmann (beide TuS Heltersberg). Die Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr ging steil nach oben. Waren 2015 noch 50 Lauffreunde gezählt worden, so waren es diesmal 30 Teilnehmer mehr, die die beiden Laufstrecken hinter sich brachten. Moderator Hans Schlemmer führte die gestiegene Teilnehmerzahl auf den in diesem Jahr eingeführten VG-Pokal zurück, in dessen Wertung der Grumbacher Treppenlauf, der Heidenburglauf und der am nächsten Sonntag stattfindende Königsberglauf in Hinzweiler zählen. Er dürfte dabei richtig liegen, denn gerade die stärksten Läufer an diesem Tag, wie Bour, Hecktor und Patrick Cappel waren schon beim Treppenlauf vor wenigen Wochen dabei. Vorjahressieger Max Kirschbaum rechnete sich kurz vor dem Start nicht die besten Siegchancen aus; er sei eher ein Läufer, der die besonders langen Laufstrecken mag, während Bour und Hecktor dafür bekannt seien, ihre Stärken auf den kürzeren Distanzen zu haben. Und Kirschbaum behielt recht. Schon kurz nach dem Start übernahmen Bour und Hecktor die Führung. Nachdem das komplette Läuferfeld aus dem Stadion des SV Kaulbach-Kreimbach verschwunden war, gab es im Laufe des Rennens im Start- und Zielbereich von den Streckenposten die Zwischenstände. Streckenposten und Laufleitung hatten dafür eine Whats-App-Gruppe eröffnet. „Startnummer 423, vor 464, danach 1000, 460 und 426“, las da Mike Bautz vor. Mit einem Blick auf die Teilnehmerliste konnte Schlemmer die Namen zu ordnen. „Es führte Bour, vor Hecktor, Kirschbaum, Alexander Barnsteiner (LLG Landstuhl) und Patrick Cappel (LSC Athlon Kusel)“, gab er durch. Im Laufe des Rennens wurden diese Platzierungen immer wieder bestätigt, und als schließlich der erste Läufer des Hauptlaufes im Stadion eintraf, war es keine große Überraschung, dass es der 39-jährige Bour war. Dicht gefolgt von Hecktor und dahinter, im Abstand von 1:12 Minuten, Vorjahressieger Kirschbaum. „Das war brutal. Ich bin ans absolute Limit gegangen. Zeitweise hatte ich das Gefühl keine Luft mehr zu kriegen“, sagte Bour völlig ausgepumpt. Im Wald habe kein Wind geweht. Die große Schwüle habe ihm zugesetzt. „Das war aber ein gutes Training für die deutsche Meisterschaft im Berglaufen in vier Wochen“, sagte er. Cappel (LSC Athlon Kusel) bezeichnete den Lauf abwechslungsreich, aber sehr hart. „Wegen des welligen Streckenprofils kommt man in überhaupt keinen Laufrhythmus“, sagte Hecktor. Seine Lebensgefährtin Jessica Kammerer, die zum ersten Mal an den Start gegangen war, wünschte sich, „dass noch besser für den Lauf geworben wird“. Unter vielen Lauffreunden sei der Heidenburglauf überhaupt nicht bekannt, da er nicht im Laufkalender aufgeführt sei. Es wäre doch schade, wenn ein so schöner Lauf wegen geringer Teilnehmerzahlen einmal aufgegeben werden müsste. Peggy Herrmann, Lebensgefährtin von Bour aus Rutsweiler/Glan fand es ebenfalls bedauerlich, dass relativ wenige Teilnehmer und auch Zuschauer auf der Strecke waren: „Man läuft ein einsames Rennen. Keine Zuschauer, die einem anfeuern. Da fällt es schwer sich zu motivieren“. SV-Vorsitzende Thomas Sutter sagte, der Laufkalender werde vom DLV herausgegeben. Da sein Verein dem DLV nicht angehöre, sei es schwierig darin aufgeführt zu werden. Der SV sei noch in der Lernphase, er bemühe sich, noch stärker für den Heidenburglauf zu werben. Mit dem Sieg beim Heidenburglauf hat Bour seine Führung im VG-Pokal ausgebaut. „Am nächsten Wochenende in Hinzweiler fällt die Entscheidung“, denn beim Königsberglauf seien noch mehr Höhenmeter zu absolvieren und da sei Hecktor besser. Es gelte das Zeitpolster von 30 Sekunden nicht völlig aufzubrauchen, um am Ende die Nase in der Gesamtwertung vorne zu haben sagte Bour. |say

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