Hausweiler Déjà-vu in Hausweiler: Ortsbürgermeister gesucht

Luftaufnahme von Hausweiler.
Luftaufnahme von Hausweiler.

Zur Urwahl gab es in der kleinsten Gemeinde im Landkreis Kusel keinen Kandidaten für das Amt des Ortsbürgermeisters. Amtsinhaber Wolfgang Maurer stand nicht zur Wahl – aber auch kein anderer war gewillt, den Posten zu übernehmen. Das war schon 2019 so – und jetzt gibt es ein Déjà-vu.

Sechs Ratsmitglieder sitzen am Tisch, werden per Handschlag verpflichtet. Anschließend soll der Ortschef gewählt werden. Direkt wird Wolfgang Maurer – seit nunmehr 20 Jahren Ortsbürgermeister – vorgeschlagen. Doch der winkt ab. Dann geht es reihum: Alle Ratsmitglieder werden gefragt. Doch keiner kann und will das Amt übernehmen. Der bisherige Ortsbürgermeister kennt auch niemanden im Ort, der Interesse an dem Posten haben könnte. Und allzu viele Personen fragen, ist in der kleinsten Kreis-Gemeinde ohnehin nicht möglich. Klammert man Kinder, Über-80-Jährige sowie die bereits gefragten Ratsmitglieder aus, blieben theoretisch noch 33 potenzielle Kandidaten für das Ortsbürgermeisteramt in Hausweiler.

Maurer, gewähltes Ratsmitglied, bleibt zunächst kommissarisch Ortsbürgermeister und wird die Amtsgeschäfte führen, bis ein neuer Kandidat gefunden ist oder die Verbandsgemeinde geschäftsführend das Amt übernimmt. Vielleicht lässt sich ja Maurer auch nochmal erweichen und hängt noch eine fünfte Amtszeit dran. Eigentlich wollte er schon einmal aufhören. Maurer berichtet, dass damals der Straßenausbau in den Jahren 2022/2023 in Aussicht gestellt wurde und er als Mitarbeiter der Straßenmeisterei Wolfstein in der Materie ist. Der Ausbau werde schon lange erwartet, die ersten Pläne seien bereits unter seinem Amtsvorgänger – also vor mehr als 20 Jahren – erarbeitet worden. Obwohl das Geld für den Ausbau beim Kreis 2021 bewilligt gewesen sei, ist bisher noch nichts passiert. Maurer geht davon aus, dass die heiße Phase frühestens 2026 beginnen wird, „eventuell tut sich auch in den kommenden fünf Jahren nichts“.

Beigeordnetenposten besetzt

Weniger motivierend seien die „vielen Auflagen für Gemeinden und die Steuererhöhungen“, schildert Maurer. Der Posten sei ein „Ein-Mann-Betrieb“. Es sei zu viel, das alles allein zu stemmen, zumal das Amt quasi noch durch die Aufgabe des Gemeindearbeiters ergänzt werde. „Wenn ich es mir nochmal überlege, bedarf es mehr Engagement und Unterstützung aus dem Rat und von Bürgern.“ Nach der Sitzung wurde Maurer erneut konkret angesprochen, ob er nicht doch nochmal in die Bresche springen werde. Seine Antwort im Sinne Franz Beckenbauers: „Schau’ mer mal.“

Unkompliziert verlief die Wahl zum Ersten Beigeordneten. Harry Schütz wurde einstimmig im Amt bestätigt. Zu einer Kampfabstimmung kam es bei der Wahl zum weiteren Beigeordneten. Diese entschied Michael Hankel (drei Stimmen) gegen Michaela Gabel (zwei Stimmen) für sich.

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