Kreis Kusel Das Derby aus den Köpfen bekommen

«BEDESBACH/NANZDIETSCHWEILER.» Nach dem heißen Landkreis-Derby kehrt bei beiden Bezirksligisten wieder der Liga-Alltag ein. Der beschert am Sonntag (16 Uhr) dem TuS Bedesbach-Patersbach ein Heimspiel gegen den punktgleichen TuS Landstuhl. Um 16.15 Uhr gastiert der SV Nanz-Dietschweiler beim SC Weselberg.

Mit gesenkten Köpfen standen sie da, dabei hatten sie guten Grund, das Feld erhobenen Hauptes zu verlassen. Egal wie: Das 1:1 im Kreis-Duell beim SVN hat sich für die „Bepas“ wie eine Niederlage angefühlt. Der Ausgleich in der regulär letzten Minute – durch eines kaum zu erwartenden Treffer per Fern-Freistoß – hat Kicker, Trainer und Anhang sprachlos gemacht. Als sie gleich darauf wieder Worte fanden, sagten alle – unabhängig voneinander – dasselbe. „Hätte man uns vorab einen Punkt zugesagt, wir hätten ihn sofort genommen ...“ So äußerten sich sinngemäß Coach Wolfgang Lang, Vereins-Chef Andreas Leyser und der frühere Mittelfeld-Stratege Johannes Heidrich. Da schwang durchaus Enttäuschung mit. Der Dreier schien sicher, und er schien verdient. „Ich kann doch niemandem auch nur den geringsten Vorwurf machen“, sagte der Trainer. Lang zog das Positive heraus, und davon gab’s reichlich. Wie die Vorstellung von Hadi Antar, dem Lang nur noch Flausen austreiben und mehr Effektivität vermitteln muss. Wie die Darbietung von Moritz Jung, der – gerade mal 19 Jahre alt – so ruhig und abgeklärt wie ein „Alter“ agiert. Ebenso erfreulich: das Kurz-Comeback von Tobias Daniel und eben auch der Kollektiv-Auftritt. So spielt mit Sicherheit kein Abstiegskandidat. Im Sumpf sollte der TuS in dieser Runde nichts verloren haben. Lässt die Lang-Auswahl jetzt einen Heimdreier gegen Landstuhl folgen, kickt überzeugend wie gegen Weselberg und in Nanzdietschweiler, lässt sich kommenden Aufgaben entspannt entgegen sehen. SV Nanz-Dietschweiler-Coach Patrik Maaß sieht das Derby-Ergebnis als „am Ende gerecht, wenn auch etwas glücklich“ an. Man habe den Torhunger und die Zielstrebigkeit im letzten Drittel vor dem Tor vermissen lassen und müsse daher auch mal mit einem Punkt zufrieden sein. An jener Zielstrebigkeit und dem Kreieren von Torchancen habe man nun unter der Woche im Training intensiv gearbeitet. Als Tabellenvierter konnte der SVN etwas besser mit der Punkteteilung leben als die elftplatzierten „Bepas“. Einen Punkt hinter dem SVN liegt der kommende Gegner SV Weselberg. „Das wird ein besonderes Spiel – allein schon, weil dort Kerwe ist und deren Zweite vorher ein Lokalderby austrägt“, vermutet Maaß. „Ich rechne deshalb mit einer großen Kulisse. Das wird besonders für unsere jungen Spieler ein Erlebnis. Wenn wir es aber schaffen, die Nervosität in den Griff zu bekommen, und an unsere eigene Stärke glauben, werden wir aus Weselberg etwas Zählbares mitnehmen“, ist sich der Trainer sicher. Der Gegner sei schwer einzuschätzen, gleiche einer Wundertüte. „Da lässt sich vorher nur schwer sagen, wer auflaufen wird. Aufpassen müssen wir aber auf Spieler wie Jascha Conzelmann und Kevin Büchler“, warnt Maaß. Sein eigenes Personal bereitet ihm indes wenig Sorgen. Bis auf Innenverteidiger Benjamin Wenner, dessen Einsatz aus privaten Gründen fraglich ist, gebe es nur den „einen oder anderen, der ein wenig kränkelt – aber nichts Gravierendes“.

x